Lohnt es sich, für diese Filme ins Kino zu gehen? „Krone“-Redakteurin Christina Krisch hat sich wieder vorab einige Filme auf den passenden Spannungs- und Unterhaltungsfaktor angesehen. Mit „Die letzte Fahrt der Demeter“, „Forever Young“ und „Blue Beetle“ gibt sie uns diese Woche Einblick in die Bereiche Horror, Action und Drama.
Vampir-Horror: „Die letzte Fahrt der Demeter“
Dracula an Bord: Diese Überfahrt wird niemand überleben
Die letzte Fahrt der Demeter. In einer Hafenstadt am Schwarzen Meer wird eine außergewöhnliche Fracht Richtung England verschifft: 24 nicht näher gekennzeichnete Holzkisten sollen nach London gebracht werden. Schon bald sieht sich die Besatzung des russischen Schoners Demeter mit der furchteinflößenden Präsenz einer monströsen Kreatur konfrontiert. Tiere werden massakriert aufgefunden, Crewmitglieder verschwinden spurlos. Als die Demeter die englischen Gestade erreicht, ist aus ihr ein führerloses Wrack geworden.
Tja, ein blinder Passagier aus Transsilvanien war mit an Bord! Der Film basiert auf dem Kapitel „The Captain’s Log“ aus dem Roman „Dracula“ von Bram Stoker aus dem Jahr 1897. Nach einem regelrechten Griss um den Filmstoff machte der norwegische Regisseur André Øvredal das Rennen. Mit „Scary Stories to Tell In the Dark“ (2019) bewies er bereits ein Händchen für Horror-Plots. Der stimmungsvolle Hochseegrusel wurde in den Gewässern rund um Malta realisiert, Liam Cunningham („Game Of Thrones“) überzeugt als Captain Eliot. Ein recht raffinierter Mix aus Vampirschocker, Alien-Spuk und dem unvergessen-nostalgischen Seefahrtsflair der „Onedin Linie“.
Bühne & Drama: „Forever Young“
Ausbeuterische Schauspielerausbildung
Forever Young Die Schauspielschülerin Stella (Nadia Tereszkiewicz) spielt sich bei der Aufnahmeprüfung am Theâtre des Amandiers die Seele aus dem Leib und ist damit Teil eines jungen vielversprechenden Ensembles, das den überaus strengen Kriterien zu genügen hofft. Und der Leiter der avantgardistischen Bühne und sein Assistent wissen sehr genau, wie sie die angehenden Talente emotional ausbeuten.
Valeria Bruni Tedeschi, die hier Regie führte, kreiert ein fiebriges Stimmungsbild ihrer eigenen Lehrzeit am bewussten Theater in Nanterre, überfrachtet ihren Insiderblick auf das fordernde Studium aber bald mit dramatischen privaten Zäsuren wie Drogensucht, Promiskuität, Aids-Angst und ungewollte Schwangerschaften - und sie lässt noch dazu ein unmoralisches Angebot - eine Rolle gegen Sex - recht nonchalant im Raum stehen. Dass just gegen einer ihrer Darsteller wegen sexueller Gewalt ermittelt wird (mit ihm unterhielt Tedeschi auch eine Beziehung), lässt gerade bei einer ambitioniert-autobiografisch geprägten Inszenierung wie dieser einen schalen Beigeschmack zurück.
Comic-Action: „Blue Beetle“
Frischzellenkur im Superhelden-Kosmos durch einen blauen Käfer
Blue Beetle. Jaime Reyes (Xolo Maridueña) ist ein mexikanisch-stämmiger Teenager, der sich und seine Familie mit kleinen Aushilfsjobs gerade so über Wasser hält. Ein Vorstellungstermin bei einem großen Konzern lässt ihn auf bessere Verdienstmöglichkeiten hoffen. Doch statt eines Vertrags ergattert er nur eine Fastfood-Schachtel - allerdings mit brisantem Inhalt. Denn der darin enthaltene blaue Skarabäus wird Jaime in einen Superhelden in gleißend blauer Rüstung verwandeln.
Mit „Blue Beetle“ schickt Warner eine hippe hauseigene „Spider-Man-Version“ in ein rasant-terrestrisches Abenteuer, sind doch bald machtgierige Neider hinter dem Käfer und dem Jungspund Jaime her - wie etwa die eiskalte Konzernchefin (Susan Sarandon) oder der ebenfalls in eine Rüstung gehüllte Fiesling Carapax. Regisseur Angel M. Soto verortet den Sci-Fi-Plot, der die Balance zwischen Action und Humor findet, in der fiktiven Palmera-City - und nicht, wie in den Comics, in El Paso. In Maridueña hat der Film einen vielversprechenden Jungstar, dem der blaue Krabbler karrieretechnisch Glück bringen sollte.
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