Trotz Todesfall:

Import von Gammel-Kebab bleibt weiter erlaubt

Österreich
16.08.2023 14:30

In allen Bundesländern, außer Tirol, war das verseuchte Fleisch aus Polen auf dem Markt. Während sich die aktuellen Erhebungen der Gesundheitsbehörden als regelrechte Detektiv-Arbeit entpuppen, verhängt man trotz eines toten Kärntners (63) keinen Importstopp. Die Regeln der EU stehen dem Wohl der Österreicher entgegen ...

Einmal scharf mit allem - der herzhafte Biss in einen Kebab bleibt den Österreichern aktuell fest im Hals stecken. Grund für einen veritablen Ekel-Alarm geben nämlich die Informationen seitens der Agentur für Ernährungssicherheit (AGES), wonach es seit spätestens Februar 27 Krankheitsfälle aufgrund von Salmonellen in polnischem Hühner-Gammelfleisch für Kebab-Spieße gegeben haben dürfte.

Geflügel ist übrigens bei Fleischkonsum die Nummer 1 in Österreich (siehe Grafik unten). Betroffen sind jedenfalls Personen im Alter zwischen fünf und 75 Jahren in fast allen Bundesländern – außer Tirol. Darunter das Todesdrama eines 63-jährigen Kärntners, der nach einem schweren Krankheitsverlauf auch verstarb.

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Heikle Detektiv-Arbeit: Opfer auch im Ausland
Weiters gibt es in Deutschland, Dänemark, Frankreich, den Niederlanden, Norwegen oder Großbritannien, wie berichtet, mehr als 100 Opfer, die teils noch in Krankenhäusern behandelt werden müssen. Hierzulande ist die Aufregung nach „Krone“-Recherchen groß, viele Leser fordern nun auch ein rasches Handeln der Behörden ein.

Anders als im Ausland werden heimische Lebensmittel sehr streng kontrolliert. (Bild: Christian Jauschowetz)
Anders als im Ausland werden heimische Lebensmittel sehr streng kontrolliert.

Im zuständigen Gesundheitsministerium ist man jedenfalls um Schadensbegrenzung bemüht: „Derartige Ausbrüche lassen sich zwar nicht gänzlich verhindern, durch risikobasierte, engmaschige Kontrollen der Lebensmittelaufsichtsbehörden und AGES lassen sich diese aber auf ein Minimum reduzieren. Zu den bisherigen Erhebungen ist zu sagen, dass sich diese wie eine Detektiv-Arbeit gestalten“, so eine Sprecherin.

Vor allem aufgrund des Toten dürften aber bald auch kriminaltechnische Untersuchungen nötig sein.

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An alle Konsumenten appelliere ich, auf Qualitätslebensmittel aus Österreich zu achten. Sicher ist sicher!

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP)

EU „verbietet“ Importstopp für polnisches Billig-Fleisch
Während der rot-weiß-rote Selbstversorgungsgrad bei Hühnerfleisch nur rund 89 Prozent beträgt, dürfte auch aufgrund der EU-Regeln kein genereller Importstopp für polnisches Fleisch möglich sein.

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig appelliert aber mit Nachdruck in Richtung Brüssel: „Mir ist es wichtig, dass Importe aus dem Ausland unseren hohen Standards entsprechen. Strengste Kontrollen sind das A und O.“

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