Wenig Perspektiven

Einzig Höll hält die Fahnen im Mountainbike hoch

Salzburg
16.08.2023 22:40

Der Mountainbike-Sport ist hierzulande sehr weit hinter anderen Ländern zurück. Die Weltmeisterin ist die einzige Athletin im Downhill. Im Cross-Country ortet Mountainbike-Refert Thomas Hödlmoser Probleme und düstere Aussichten.

Biken kann in Österreich so groß wie Schifahren werden.“ Mit dieser Vision ließ das heimische Mountainbike-Ass Vali Höll im April aufhorchen. Bei der heurigen Rad-WM wurde allerdings wieder klar, dass die Sportart deutlich davon entfernt ist. Die Saalbacherin gewann im Downhill Gold, ansonsten suchte man vergeblich nach Salzburger Spitzenplatzierungen. Dominik Hödlmoser war zwar im Cross-Country dabei, Medaillenchancen hatte er aber keine.

Weltspitze weit entfernt
Geht es nach Thomas Hödlmoser, Salzburgs Mountainbike-Referent, hinkt man hierzulande weit hinterher: „Wenn ich in die Schweiz oder nach Tschechien schaue, da ist die Sportart so populär wie bei uns das Schifahren.“

Im Downhill-Weltcup hält Ausnahmekönnerin Höll die Fahnen hoch. „Über die Vali brauchen wir in Wahrheit eh nicht reden. Die hat schon bewiesen, dass sie weltklasse ist“, schwärmt Hödlmoser von der zweifachen Weltmeisterin. Aber dahinter? „In Leogang spielt sich viel ab. In der U15 und U17 gibt es einige Fahrer, die am aufsteigenden Ast sind“, erklärt Hödlmoser.

Im Cross-Country sieht es düster aus, sein Sohn Dominik sei der einzige im Bundesland mit Zukunftsperspektiven. Woran es scheitert? „Es gibt engagierte Vereine, aber gerade der Cross-Country-Sport ist sehr intensiv. Da schaffen wir es nicht, den Nachwuchs an die Weltspitze heranzuführen. Österreich ist einfach nicht so weit wie andere Länder“, stöhnt Hödlmoser.

Es steht außer Frage, dass der österreichische Radsport noch einen langen Weg vor sich hat, um die Popularität des Skifahrens zu erreichen. Die Leistungen von Ausnahmeathleten wie Vali Höll sind ein erster Schritt, doch um langfristig in der Weltspitze mithalten zu können, müssen gezielte Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören verstärkte Investitionen in die Ausbildung junger Talente und die Schaffung einer umfassenden Infrastruktur für verschiedene Mountainbike-Disziplinen. Erst wenn diese Grundlagen gelegt sind, kann die Vision einer erfolgreichen Mountainbike-Nation Österreich Wirklichkeit werden.

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