3:5 gegen Legia

Bitter! Austria fliegt nach Thriller aus Europacup

Fußball International
17.08.2023 21:01

Für die Wiener Austria sind die internationalen Auftritte in dieser Saison beendet! 

Die „Veilchen“ mussten sich am Donnerstag im Drittrunden-Rückspiel der Conference-League-Quali daheim Legia Warschau nach einem dramatischen Finish mit 3:5 (0:2) geschlagen geben. Ein Tor von Reinhold Ranftl in der 96. Minute rettete die Austria nicht in die Verlängerung, weil Ernest Muci in der 10. (!) Minute der Nachspielzeit noch einmal für Legia traf.

Die Austria musste nach dem 2:1 in Warschau vor einer Woche eine bittere Niederlage einstecken. Nach 0:3-Rückstand beförderte Andreas Gruber die Austria per Doppelpack (69., 82.) zwischenzeitlich in die Verlängerung. Legia legte vor 10.288 Zuschauern durch Tore von Juergen Elitim (39.), Marc Gual (45.), Tomas Pekhart (58.) und Maciej Rosolek (87.) aber immer vor. Austrias Aleksandar Jukic kassierte im Finish nach einem Kopfstoß gegen die Brust seines Gegenspielers völlig unnötig die Rote Karte (89.).

(Bild: Associated Press)

Erneut muss die Austria einen frühen Ausfall wegstecken
Michael Wimmer schritt nach kräfteraubenden Minuten wie seine Schützlinge gezeichnet vom Feld. Der Austria-Coach hatte auf Bewährtes gesetzt, ließ Kapitän Manfred Fischer wieder auf der Bank. Bis auf den in Polen verletzt ausgefallenen Tin Plavotic begann jene Elf aus dem Hinspiel. Erneut musste die Austria jedoch einen frühen Ausfall wegstecken: Marvin Potzmann zwickte schon nach drei Minuten der Oberschenkel, Manuel Polster ersetzte ihn links außen.

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Bei den Gästen fiel vorerst ein leerer Auswärtssektor auf. Die in einem Fanmarsch Richtung Stadion gezogenen Polen strömten erst eine knappe Viertelstunde vor Anpfiff langsam herein. Die rund 1500 Legia-Anhänger waren von der Polizei angehalten worden, ein Transparent wurde angeblich beanstandet.

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Bis zur Pause schlägt Polens Vizemeister doppelt zu
Wimmer hatte angekündigt, den Vorsprung nicht nur verwalten zu wollen. Sein Team begann forsch, als sich die Legia-Fans nach einer halben Stunde erstmals Gehör verschafften, hatte sich deren Team jedoch eine Überlegenheit erarbeitet. Die Austria brachte sich mit Patzern im Spielaufbau oft in Bedrängnis. Gruber deutete mit einem Abschluss am langen Eck vorbei zwar erste violette Torgefahr an (38.), in den folgenden Minuten bis zur Pause schlug Polens Vizemeister aber noch doppelt zu.

Beim 0:1 schnappte die Abseitsfalle nicht zu, die folgende Flanke landete vor den Füßen von Elitim, der Christian Früchtl mit einem Knaller aus der Distanz keine Chance ließ (39.). Die Austria hätte die Antwort geben können, James Holland traf nach einem Eckball per Kopf die Latte (41.). Statt 1:1 stand es kurz vor Pausenpfiff 0:2 aus Austria-Sicht. Matthias Braunöder ließ sich im Mittelfeld den Ball abluchsen, Gual drückte die Hereingabe am langen Eck über die Linie (45.+1).

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Gruber haucht der Austria wieder Leben ein
Personell unverändert ging es nach Seitenwechsel weiter. 13 Sekunden waren gespielt, als Früchtl mit den Fingerspitzen das 0:3 verhinderte. Die Austria warf nun mehr nach vorne, sah gegen die resolut agierenden Gäste aber in den Zweikämpfen wenig Land. Nach nicht einmal einer Stunde folgte der nächste Nackenschlag: Legia spielte einen Konter wie aus dem Bilderbuch, Pekhart vollendete (58.). Gruber hielt die Austria am Leben. Der Angreifer setzte entscheidend nach und vollendete nach Doppelpass mit Dominik Fitz unter die Latte (69.).

(Bild: Associated Press)

Durch „Violett“ ging ein Ruck, Legia schien nicht unverwundbar. Mit Alexander Schmidt kam noch ein echter Mittelstürmer für Muharem Huskovic - und der Neuzugang war kaum dabei, da jubelte die Austria erneut: Fitz fand mit einem Zuckerpass Gruber, der mit Gefühl vollendete (82.). Die Austria witterte Höhenluft, agierte defensiv aber weiter entscheidend unachtsam. Der eingewechselte Rosolek konnte im Zentrum abschließen (87.). Trotz Jukic‘ Kurzschluss raffte sich die Austria noch einmal hoch, Ranftl verwertete einen Querpass des aufgerückten Johannes Handl (97.).

(Bild: GEPA)

Die Abwehrpatzer summierten sich jedoch im entscheidenden Gegentor. Muci ließ Sekunden vor dem Abpfiff nach einem hohen Ball mit einem Trick die ganze Hintermannschaft aussteigen und Früchtl erneut keine Chance (100.).

Das Ergebnis:
Austria Wien - Legia Warschau 3:5 (0:2)
Wien, Viola Park, 10.288 Zuschauer, SR Vad/HUN

Tore: 0:1 (39.) Elitim, 0:2 (45.+1) Gual, 0:3 (58.) Pekhart, 1:3 (69.) Gruber, 2:3 (82.) Gruber, 2:4 (87.) Rosołek, 3:4 (97.) Ranftl, 3:5 (100.) Muci

Rote Karte: Jukic (89./Tätlichkeit)

Gelbe Karten: Gruber, Martins, Fischer bzw. Elitim, Augustyniak, Slisz, Josue, Muci

Austria: Früchtl - Handl, Martins, Galvao - Ranftl, Braunöder (62. Jukic), Holland (62. Fischer), Potzmann (5. Polster) - Gruber, Huskovic (82. Schmidt), Fitz
Legia: Tobiasz - Jedrzejczyk, Augustyniak, Ribeiro - Wszolek, Slisz, Elitim (74. Celhaka), Kun (94. Rose) - Josue (94. Muci) - Pekhart, Gual (62. Rosolek)

Hinspiel 2:1 - Legia mit Gesamtscore von 6:5 im Playoff zur Conference League, Austria ausgeschieden

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(Bild: KMM)



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