Tödlicher Absturz

Leichnam erst am Tag nach Tragödie geborgen

Salzburg
16.08.2023 21:30

Die 29-jährige Oberösterreicherin und zwei Freunde wollten am Dienstag den beeindruckenden Gipfel der Schönfeldspitze in Maria Alm (Pinzgau) besteigen. Ein plötzlicher, punktueller Hagelschauer dürfte die Wandergruppe überrascht haben. Die junge Frau rutschte am Gipfelgrat aus und stürzte 250 Meter in die Tiefe.

Maria trägt Jesus in den Armen – dieses Bild stellt das imposante Gipfelkreuz der Schönfeldspitze dar. Anna M. (29) aus Ottnang am Hausruck stand mit ihren beiden Begleitern (23 und 26 Jahre alt) am Dienstag am Gipfel. Maria und Jesus dürfte einer ihrer letzten Blicke gegolten haben. Kurz darauf überraschte ein Gewitter die Gruppe. Anna M. rutschte im Abstieg am Gipfelgrat aus und stürzte 250 Meter in die Tiefe. Sie hatte keine Chance.

Das alte Gipfelkreuz aus Holz zeigt, wie ein neues, 2020 aufgestelltes, Jesus in den Armen der Mutter Gottes. (Bild: zVg)
Das alte Gipfelkreuz aus Holz zeigt, wie ein neues, 2020 aufgestelltes, Jesus in den Armen der Mutter Gottes.

Hagel überraschte die Bergsportler am Gipfel
Der zweithöchste Gipfel des Steinernen Meeres zieht mit seinem Holzkreuz Wanderer magisch an. Viele überschätzen aber ihr Können. Der letzte Teil der Tour ist Absturzgelände, alpin und gefährlich. Auch die drei gut ausgerüsteten Bergsportler aus Oberösterreich wollten zu Mariä Himmelfahrt den Gipfel besteigen. Zeitig in der Früh brachen sie von Maria Alm auf, erreichten über das Riemannhaus das Plateau und dann den Gipfel. Kurz nach 13.30 Uhr fielen jedoch Hagelkörner vom Himmel. Nur wenige Höhenmeter unter dem Gipfel dürfte Anna M. ausgerutscht sein.

Der Rettungshubschrauber dreht ab. Erst der Polizeihubschrauber konnte am Mittwoch den Leichnam bergen. (Bild: Bergrettung Saalfelden)
Der Rettungshubschrauber dreht ab. Erst der Polizeihubschrauber konnte am Mittwoch den Leichnam bergen.

Markus Reichholf, Leiter der Bergrettung Saalfelden/Maria Alm, war im Rettungseinsatz. Zwei seiner Kollegen seilten sich zur Abgestürzten ab. Schnell war klar, dass sie nichts mehr tun konnten. Der Rettungshubschrauber drehte ab, brachte nur die Begleiter der Frau ins Tal.

„So tragisch es ist, es hat sich bewahrheitet, dass gute Tourenplanung essenziell ist“, so Reichholf. Das Gewitter kam überraschend, aber nicht unerwartet. Erst Mittwoch am Vormittag barg ein Polizeihubschrauber den Leichnam der jungen Wanderin aus der Südwand des Steinernen Meeres.

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