Im traditionsreichen Grazer Margaretenbad soll mit dem „Frauen*Starnd“ ein sicherer Ort für Frauen entstehen - jenseits von Schönheitsidealen und sexueller Belästigung.
Welche Frau kennt das nicht? Im Bikini denkt man plötzlich ständig an die Rollen am Bauch, an den Waden wachsen Stoppeln, und der Mann gegenüber starrt ein bisschen zu stark auf das Dekolleté. Kein entspannter Badetag.
Der Grazer Frauenrat und die Grätzelinitiative Margaretenbad laden deswegen am 25. 8. (14 bis 18 Uhr) zum „Frauen*Strand“. „Am Liegebereich beim Volleyballplatz sind nur Frauen und Kinder zugelassen“, sagt Anna Majcan, Geschäftsführerin des Frauenrats.
„In den 80er-Jahren waren im Margerl viele Frauen oben ohne, aber danach gab es einen Rückschritt. Durch gewisse Schönheitsideale fühlen sich viele in ihren Körpern und mit Nacktheit nicht mehr wohl.“ Erst vor Kurzem machte, wie berichtet, ein Bademeister in der Auster einer Damenrunde Bekleidungsvorschriften.
Belästigung kommt immer wieder vor
Ein weiteres Problem ist sexuelle Belästigung. Bei einer Umfrage des Vereins „Catcalls of Graz“ schilderte eine Betroffene laut Majcan, dass ein Mann in ihre Richtung geschaut und masturbiert hätte. Sie habe den Vorfall bei der Kasse gemeldet. „Die erste Antwort war: ,Nicht schon wieder!‘“
Majcans Ziel ist es, „den Körper zu entsexualisieren. Wieso dürfen Männer oben ohne gehen, und keinen interessiert das?“ Nun will sie auch jene an den Beckenrand holen, die sich schon lange nicht mehr dorthin gewagt haben.
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