Munderfing. Ein Ort in Oberösterreich. Ruhig, unaufgeregt, idyllisch. Laut Wikipedia zählte die Gemeinde im vergangenen Jänner 3041 Einwohner. Klein und überschaubar. Und dann ist da dieses Riesenwerk von KTM. Dort, wo der Erfolg des österreichischen MotoGP-Rennstalls seine Wurzeln hat. Die „Krone“ bekam Einblick gewährt.
Hunderte Mitarbeiter arbeiten hier für den großen Erfolg. „Sie sind die Helden unserer Reise, es braucht viele Leute, um das Puzzle fertigzustellen“, sagt Motorsportchef Pit Beirer. „Wir haben einen coolen Mix. Viele Österreicher, aber auch internationale Mitarbeiter.“
Mit Mann und Papa mitsiedeln
Wie Peter Bergvall. Einen Schweden, bei dem Beirer einst viel Überzeugungsarbeit leisten musste, um ihn nach Österreich zu lotsen. „Gute Leute aus dem Ausland haben ja alle Familie, und auch die musst du überzeugen, dass sie mit ihrem Mann und Papa mitsiedeln.“ Bei Bergvall ging Beirer selbst mit der Familie in die Volksschule in Mattighofen, um die Kinder zu überzeugen. „Die Kinder haben ja kein Wort Deutsch gesprochen. Im Turnsaal beim Kletterseil waren dann auch die Kinder mit an Bord.“
Eine Anekdote, die zeigt, dass Geld alleine keine Rennen gewinnt. In Munderfing wird geschuftet, ein Motorrad in Eigenproduktion entwickelt. Ein Bike, das international erfolgreich ist und in demviel Österreich steckt. „Wir dürfen uns aber keine Pause gönnen“, warnt Beirer. „Sitzt du nur kurz still, haben dich die anderen wieder überholt.“
Ein Ritterschlag
Dass sich KTM (seit dem Einstieg in die MotoGP 2017) zur Top-Marke entwickelt hat, adelte zuletzt auch der sechsfache Weltmeister Marc Márquez, der glaubt, dass die Österreicher bald der beste Rennstall im MotoGP-Zirkus sein werden. „So ein Kompliment aus seinem Mund ist wie ein Ritterschlag. Jetzt müssen wir aber auch Taten folgen lassen“, sagt Beirer, der Spielberg liebt. „Für uns ist der Österreich-Grand-Prix ein Feiertag.“ Auch deshalb will man am Red Bull Ring unbedingt aufs Podest fahren.
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