Es war nicht das erste Mal, dass Frontmann der Band The 1975, Matty Healy, sich öffentlich für die Rechte homosexueller Männer und Frauen ausgesprochen hat oder selbst öffentlichkeitswirksam gleichgeschlechtlich schmuste. Für eine solche Aktion in Kuala Lumpur soll die Band nun aber ordentlich zur Kasse gebeten werden.
Die Regierung, die die vier Männer nach ihrem Auftritt auch gleich des Landes verwiesen hatte, fordert insgesamt 12,3 Millionen Ringgit, was umgerechnet um die 2,4 Millionen Euro sind.
Strafbestand Liebe?
Bezahlen sollen die Musiker dies, da sie während ihres Auftrittes am 21. Juli beim Good Vibes Festival für mächtig Aufsehen sorgten, als der Frontmann Healy zuerst noch die malaysische Regierung für ihre homophobe Politik an den Pranger stellte und sich dann zum krönenden Abschluss noch seinen Bassisten Ross MacDonald schnappte und einmal leidenschaftlich küsste.
Mission abgebrochen
Die Band musste daraufhin das Konzert abrupt abbrechen und ausfliegen, das gesamte Festival wurde vorzeitig beendet. Einen Tag später entschuldigte man sich auf X (ehemals Twitter), „aufrichtig bei allen Ticketinhabern, Verkäufern, Sponsoren und Partnern“. Man sei sich „bewusst, welche Zeit, Energie und Anstrengungen“ von allen investiert worden sei, „um dieses Festival erfolgreich zu gestalten“. Über die Rückzahlungsmodalitäten wolle man schnellstmöglich informieren.
Hier sehen Sie eine Aufnahme des Kusses:
Schadensersatz und „Ablass“?
Die jetzt von der „Skandal“-Band geforderte Summe kommt also aufgrund der massiven Einbußen zustande, die der Veranstalter angeblich zu verzeichnen hatte. Das Schreiben, das Healy erreichte, stützt den Anspruch auf den mutmaßlichen „Vertragsbruch“, den die Band begangen hat. Im Voraus hatten sie nämlich zugestimmt, sich an die örtlichen Regeln und Vorschriften zu halten.
Da Homosexualität in dem südostasiatischen Land, in dem die Mehrheit dem Islam angehört, noch immer unter Strafe steht und mit 20 Jahren Haft sowie Peitschenhieben geahndet werden kann, wiegen die Vorwürfe schwer. Noch habe die Band nicht auf die unschöne Post reagiert, würde dies aber nicht spätestens in diesen Tagen noch geschehen, droht der Veranstalter mit rechtlichen Konsequenzen.
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