„Krone“-Film-Kritik

„The Inspection“: Militär-Drama als Reifeprüfung

Wer jetzt glaubt „The Inspection“ ist ein ganz normaler Militär-Film, der liegt falsch. Schauspieler Jeremy Popes („Pose“) spielt Ellis - er ist arm, schwarz und homosexuell und will seinem Leben endlich Struktur verleihen, indem er den US-Marines beitritt. Doch das läuft anders als gedacht ... 

Die Straße und eine Obdachlosenunterkunft sind sein Zuhause. Weil seine eigene homophobe Mutter nichts mit ihm zu tun haben will. Mit seiner Aufnahme bei der Marineinfanterie hofft der schwarze Ellis (Jeremy Pope), seinem Leben endlich Struktur zu verleihen.

Militärischer Drill, unterdrückte Gefühle - wenn Homosexualität zum Makel wird (mit. J. Pope, li.).

(Bild: X Verleih)

Doch gerade in dieser militärisch geprägten Männerwelt erfährt er erneut Ausgrenzung und sieht sich sadistischen Schikanen ausgesetzt. Das autobiografisch gefärbte Spielfilmdebüt von Regisseur Elegance Bratton, das die persönlichen Hürden eines jungen Schwulen tangiert, erweist sich als einfühlsames Porträt, roh in seiner visuellen Umsetzung und doch emotional vielschichtig.

Das liegt vor allem an der darstellerisch ungeschliffenen Präsenz des Golden-Globe-nominierten Jeremy Pope, der die Dilemmata eines permanent Abgelehnten spürbar macht, ihn daran aber reifen lässt.