Laut einer Umfrage des Gallup-Instituts sind Landbewohner zufriedener mit ihrer Lebensqualität als Stadtbewohner. In ländlichen Gebieten zeigten sich 91 Prozent zufrieden und in städtischen nur 84 Prozent. „Neben der Nähe zur Natur spielen hier vermutlich auch das Gefühl der Sicherheit und das leistbare Wohnen eine Rolle“, resümierte die Leiterin des österreichischen Gallup-Instituts Andrea Fronaschütz in einer Pressemitteilung
87 Prozent der 1000 befragten Österreicherinnen und Österreicher sind grundsätzlich mit der Lebensqualität in ihrem Wohnort zufrieden. Etwa neun Prozent gaben nur „eher nicht zufrieden“ und drei Prozent „überhaupt nicht zufrieden“ an. Die wahrgenommene Lebensqualität war allerdings vor zwei Jahren, mit 91 Prozent, etwas höher. Der Anteil der Zufriedenheit nimmt mit Alter und Einkommen zu, Männer waren mit 90 Prozent etwas zufriedener als Frauen mit 84 Prozent.
Sicherheitsgefühl der Befragten
Was die Sicherheit betrifft, wurde festgestellt, dass 95 Prozent der Befragten sich in ihren eigenen vier Wänden sicher fühlen, 90 Prozent in öffentlichen Gebäuden, 87 Prozent auf öffentlichen Straßen und Plätzen, 81 Prozent in Parks und Grünanlagen und 77 Prozent in öffentlichen Verkehrsmitteln. Frauen, Menschen bis 30 und Personen mit geringen Einkommen fühlen sich in öffentlichen Plätzen, Parks, Straßen und Verkehrsmitteln weniger sicher als Männer, Ältere und Besserverdiener.
In großen Ballungszentren wie Wien ist Sicherheit im öffentlichen Raum das dringlichste Anliegen zur Steigerung der Lebensqualität
Andrea Fronaschütz, Leiterin des Österreichischen Gallup-Instituts
Bild: © Bea Hasler
In den ländlichen Gebieten ist das Gefühl der Sicherheit stärker als in städtischen Gebieten. Am geringsten ist es in Wien. So fühlen sich etwa 32 Prozent der Wiener Bevölkerung in den Parks unsicher. „In großen Ballungszentren wie Wien ist Sicherheit im öffentlichen Raum das dringlichste Anliegen zur Steigerung der Lebensqualität“, ist Fronaschütz überzeugt.
Öffentliche Verbindungen
„In ländlichen Gegenden hingegen steht der Ausbau der öffentlichen Anbindung im Vordergrund, um das Pendeln und den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen, wie beispielsweise der Gesundheitsversorgung, zu erleichtern“, sagte sie weiter. Die Zufriedenheit mit den Öffis betrug in Städten ca. 83 Prozent, während es nur 51 Prozent am Land waren. Die Zufriedenheit steigt parallel zur Größe des Wohnortes.
Zufrieden zeigten sich 52 Prozent mit Beratungsstellen, 53 Prozent mit Ausgehmöglichkeiten, 58 Prozent mit Arbeitsplätzen, zwei Drittel mit Kulturangeboten und Bildungsmöglichkeiten, 75 Prozent mit Sportangeboten und 80 Prozent mit Einkaufsmöglichkeiten. Hier hat die Stadt die Nase vorne. 71 Prozent der Personen mit Kindern befinden ihre Kinderbetreuungsangebote am Wohnort als ausreichend. Jedoch wird die Gestaltung von öffentlichen Räumen größtenteils als positiv angesehen. Mehr als drei Viertel aller Befragten zeigten sich mit der Breite der Gehwege und den vorhanden Parks zufrieden.
Weniger Zufriedenheit herrschte beim Thema erschwinglicher Wohnraum. 47 Prozent sind mit dem Angebot zufrieden, 46 Prozent unzufrieden. Die Verfügbarkeit ist hier am Land mit 52 Prozent höher als in der Stadt mit 44 Prozent. Gesunken ist die Zufriedenheit mit der gesundheitlichen Versorgung - 70 Prozent waren zufrieden, 28 Prozent unzufrieden. Im September 2021 standen noch 79 Prozent an Zufriedenen 20 Prozent an Unzufriedenen gegenüber.
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