Prozess in Feldkirch

Frühpensionist auf kriminellen Abwegen

Vorarlberg
18.08.2023 06:25

Schwerer Betrug und falsche Beweisaussage - für diese Vergehen muss ein Unterländer (Vorarlberg) jetzt satte 3000 Euro Strafe zahlen. Er hatte online diverse Produkte bestellt, die Rechnung wollte er aber nicht begleichen. 

Beinamputiert und im Rollstuhl sitzend, Frühpensionist, Pflegestufe sechs und auf Betreuung angewiesen. So gesehen hat das Schicksal dem 60-Jährigen übel mitgespielt. Dass der Mann sich nun auch noch vor Gericht verantworten muss, ist jedoch allein seine Schuld.

Angeklagt ist der Invalidenrentner aus dem Raum Dornbirn wegen schweren Betrugs und falscher Beweisaussage. Laut öffentlicher Anklägerin hatte er mehrmals Waren online geordert, diese dann auch vom Paketboten entgegengenommen und später bei Post und Händlern reklamiert, die Bestellungen gar nicht erhalten zu haben.

Richterin Lisa Pfeifer verurteilte den Angeklagten zu einer Geldstrafe in Höhe von 3000 Euro. (Bild: Chantall Dorn)
Richterin Lisa Pfeifer verurteilte den Angeklagten zu einer Geldstrafe in Höhe von 3000 Euro.

Konkret geht es um zwei Gaunereien, die dem Unterländer zur Last gelegt werden. So hatte er im Internet einen Laptop und später eine Kaffeemaschine im Gesamtwert von mehr als fünftausend Euro bestellt. Doch zahlen wollte er diese nicht. Denn als die Waren ankamen, entnahm er diese aus dem Karton und behauptete einfach, dass die Schachteln aufgerissen und mit Steinen gefüllt gewesen seien. Dies wiederholt er auch bei seiner polizeilichen Einvernahme. Dem widerspricht wiederum der Paketfahrer. Und so wird das vermeintliche Opfer schließlich zum Verdächtigen.

Schwerer Betrug und falsche Beweisaussage
Im Prozess am LG Feldkirch von Richterin Lisa Pfeifer zu den Vorwürfen befragt, gibt der Angeklagte an, sich aufgrund einer Hirnhautentzündung nicht mehr an die Taten erinnern zu können. Nachdem es laut Staatsanwältin bereits zuvor immer wieder Verdachtsmomente gegen den Angeklagten gegeben habe, verzichtet dieser auf die Einholung eines Gutachtens. Die Frau Rat spricht ihn wegen schweren Betrugs und falscher Beweisaussage schuldig und verhängt eine Geldstrafe über 3000 Euro. Schlusswort des nunmehr Vorbestraften: „Ja, ich nehme das Urteil an. Ich habe Scheiße gebaut und will jetzt einfach nur meine Ruhe haben.“

Porträt von Chantal Dorn
Chantal Dorn
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