Um 100 Millionen Euro baut Windhager derzeit in Pinsdorf (Oberösterreich) ein Wärmepumpen-Werk. Weil der Markt für Biomasseheizungen in Turbulenzen ist und derzeit auch Kurzarbeit am Standort in Salzburg angesagt ist, änderte das Unternehmen seine Pläne rund um das Mega-Projekt im Traunviertel.
Mit seiner Familie lebt Stefan Gubi in Perchtoldsdorf. Unter der Woche ist der gebürtige Mühlviertler in Seekirchen daheim, wo Heizungshersteller Windhager seine Zentrale und damit auch der Geschäftsführer der Firma sein Büro hat. Von dort macht er sich derzeit regelmäßig auf den Weg nach Pinsdorf. Grund: der Bau des Wärmepumpen-Werks.
Weil in Salzburg kein passendes Grundstück zu finden war, zieht es Windhager ins Traunviertel. 100 Millionen Euro werden investiert. Die geplante Inbetriebnahme wurde zuletzt verschoben: von April auf Juli 2024. „Wir müssen’s nicht komplett übertreiben“, so Gubi.
Kurzarbeit seit Juli
Die Turbulenzen auf dem Biomasse-Markt - Windhager erzeugt bislang Pellets-, Scheit- und Stückholz-Heizungen - hat die Wachstumspläne leicht gedrosselt, seit Juli sind daher 179 Mitarbeiter in Kurzarbeit.
Daher wurde nicht nur Druck aus den Bauarbeiten genommen, auch eine für jetzt geplante Personaloffensive wurde aufgeschoben. Dafür werden 30 Mitarbeiter, die in Seekirchen aktuell in der Biomasse-Produktion tätig sind, umgeschult, um im neuen Werk in Oberösterreich eingesetzt werden zu können.
Shuttle-Service für Mitarbeiter
Mit firmeneigenen E-Bussen werden diese dann an ihren neuen Dienstort gebracht, manche wohnen sowieso in der Nähe von Pinsdorf. „Massive Personalsuchprogramme werden wir erst 2024 starten - es muss jetzt einfach die Politik der kleinen Schritte geben“, verrät Gubi. Im ersten Schritt werden in Pinsdorf 50 bis 80 Mitarbeiter tätig sein, im Vollausbau sind dann 250 bis 300 Arbeitsplätze geplant.
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