Rochade in Dobersberg im Bezirk Waidhofen an der Thaya: Vize Lambert Handl löst Ortschef Martin Kößner ab, dieser wird neuer Stellvertreter. Neben Kößners Job dürften der Streit um potenzielle Supermarktpläne und schlechte Stimmung im Gemeindeamt die Entscheidung zusätzlich befeuert haben. Wie es der künftige Bürgermeister angehen will und wer er ist.
Die Führung der Waldviertler Gemeinde Dobersberg soll bald in den Händen des derzeitigen Vizebürgermeisters und Unternehmers Lambert Handl liegen. Ortschef Martin Kößner wird sein Amt in der 1540-Seelen-Gemeinde mit 30. September zurücklegen. Einstimmig habe man im Gemeindeparteivorstand beschlossen, dass Kößner der Lokalpolitik aber als Vizebürgermeister und ÖVP-Parteiobmann erhalten bleibt.
Mehrere Gründe für Rücktritt
Der Brotberuf sei Grund für seinen Rücktritt, so Kößner: In der Geschäftsführung eines angesehenen Fliesenlegerbetriebs wird er seine Agenden ausweiten. In der Gemeinde hat sich aber auch eine Bürgerinitiative gebildet, die – wie berichtet – gegen potenzielle Baupläne eines Supermarktes mobil macht.
Schlechte Stimmung in Amtsstube?
„Es sind viele Mosaiksteine, die einen letztlich zu so einem Schritt bewegen. Ja, auch das spielt da mit“, sagt Kößner auf die Fragen, ob der Wirbel um den Markt oder womöglich schlechte Stimmung im Gemeindeamt – sein Vorgänger war nur eineinhalb Jahre im Amt – Anlass für den Rücktritt war.
Weg beibehalten
Geplant ist, dass Lambert Handl bei einer Gemeinderatssitzung am 11. Oktober zum Bürgermeister gewählt wird. Bei den Verhältnissen im Gemeinderat - 14 ÖVP, 4 FPÖ und 1 SPÖ - scheint das auch so gut wie sicher zu sein. Handl will den bisherigen Kurs der Gemeindeführung beibehalten. Bisher hätte man diesen ja auch schon gemeinschaftlich und harmonisch gewählt, räumt der Ortschef in spe auch gleich Gerüchte über innerparteiliche Spannungen aus.
Der neue Bürgermeister
Der 44-jährige Unternehmer führt einen 30 Mitarbeiter starken Tischlereibetrieb in vierter Generation. Handl ist verheiratet und hat zwei Kinder im Mittelschulalter. 2018 wurde er zum Vizebürgermeister angelobt. Seit mehr als zehn Jahren ist er regionaler Wirtschaftsbund-Obmann und er ist auch Wirtschaftskammerobfrau-Stellvertreter im Bezirk Waidhofen an der Thaya. „In der Gemeinde bis du vielmehr Teil eines Teams, was du im Betrieb nicht bist. Jeder kann in der Gemeinde seine Stärken ausspielen, ich kann mich da natürlich am besten in kaufmännischen Belangen einbringen“, betont Handl.
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