Konferenzen in Wien

„Düstere Aussichten“ für die Zukunft der Donau

Wien
18.08.2023 13:00

Wiens Lebensader braucht - wie viele andere Flüsse rund um die Welt - Hilfe. Experten rufen zum Handeln auf, um die Donau auch für künftige Generationen zu sichern.

Kaum beachtet von der breiten Öffentlichkeit, finden in Wien ab Montag zugleich drei hochkarätige Konferenzen mit mehr als 1300 Wissenschaftern statt, in denen es um nichts weniger als die Zukunft geht - zumindest überall, wo Flüsse die Lebensader sind, wie bei der Donau in Wien.

Zitat Icon

Bei Flüssen gibt es ganz verschiedene Interessen, von der Wirtschaft bis zum Naturschutz. Wir haben aber nur eine Donau.

(Bild: Sebastian Pessenlehner /IWA BOKU)

Uni-Professor Helmut Habersack, BOKU Wien

Nicht von ungefähr wurden die Konferenzen - der Weltkongress der Wasserforschungsvereinigung IAHR, die „World’s Large Rivers“-Konferenz und die Donau-Konferenz - von Helmut Habersack nach Wien geholt. Er ist Leiter des Instituts für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung an der BOKU. Für ihn ist die Donau beispielhaft auch für andere Flüsse, denn es gebe „düstere Aussichten“.

Dramatische Entwicklung
Nur noch auf rund zehn Prozent des Flusslaufs sei die Donau im Gleichgewicht, so Habersack. Die Wassertemperatur habe in 30 Jahren um zwei Grad Celsius zugenommen, der Fischbestand sei in zehn Jahren um zwei Drittel gesunken, der Fluss stehe ökologisch an der Grenze.

Klimawandel verdeckt Folgen von Klimawandel
Schon jetzt begännen die Pegel zu sinken, betont Habersack außerdem. Doch gerade der Klimawandel deckt hier ein Problem des Klimawandels zu: Die Pegel würden ohne das Wasser schmelzender Gletscher noch viel schneller sinken. In 15 bis 25 Jahren wird das vorbei sein, schätzt Habersack. 20 Prozent niedrigere Pegel seien dann zu befürchten.

Wien könnte wichtige Drehscheibe werden
Weltuntergangsstimmung will Habersack allerdings nicht verbreiten, im Gegenteil: Es gelte, alle Gruppen mit ihren Anliegen - Schifffahrt, Energiegewinnung, Landwirtschaft und viele andere mehr - mit der Bevölkerung an den Tisch zu bringen, um rechtzeitig Lösungen zu finden. Gerade Wien würde sich als „Drehscheibe auf internationaler Ebene“ für eine solche gemeinsame Kraftanstrengung eignen, findet Habersack - auch, weil die Donau, Nationalpark inklusive, gerade in Wien selbst zeige, worum es geht: „Ein einzigartiges Juwel.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt