Ein Winter-Paukenschlag mitten im Sommer! Der Tiroler Manfred Widauer, der als Coach des Schweizer Ski-Superstars Beat Feuz große Erfolge feierte, ist neuer Cheftrainer von Österreichs Paraski-Team. Markus Salcher zeigte sich nach dem ersten Kennenlernen genauso begeistert wie Ski Austria-Präsidentin Roswitha Stadlober.
Widauer erklärte: „Nach so vielen Jahren im Weltcup war es für mich an der Zeit, eine neue Herausforderung anzunehmen. Der Paraskisport ist extrem spannend, da jeder Athlet individuell betreut werden muss, jeder Athlet hat seine eigene Geschichte und sein Handicap. Ein sehbehinderter Sportler braucht andere Inputs und ein anderes Training wie zum Beispiel ein Sportler mit nur einem Fuss. Der Sport bleibt der gleiche, jedoch muss man auf jeden Athleten besonders eingehen. Das kombiniert mit der Führung eines gesamten Teams macht die Aufgabe für mich besonders reizvoll.“
„Parasportler reisen auch nach Chile“
Roswitha Stadlober, Präsidentin von Ski Austria, strahlte: „Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, so einen Experten für unser Paraskiteam zu gewinnen. Seine Expertise im Speed-Bereich ist groß und mit seiner ruhigen Art kann er das Team sicher gut führen, das ist wesentlich. Der Paraskisport ist eine sehr erfolgreiche Sparte davon, die wir voll integriert haben. Das zeigt auch die Zusammenarbeit im gesamten Alpin-Team. So werden die Parasportler ebenso nach Chile reisen und dort, so weit es geht, gemeinsam mit den Alpinen trainieren und sich gegenseitig in Sachen Trainingsutensilien etc. unterstützen.“ Hermann Mayrhuber, sportlicher Leiter des Paraski-Teams, ist überzeugt: „Mit seiner langjährigen Erfahrung und seiner menschlichen Art ist er der ideale Mann, um gemeinsam mit unseren Athleten an die bisherigen Erfolge anknüpfen zu können
„Enormer Erfahrungsschatz“
Athletensprecher Markus Salcher meinte nach dem ersten Kennenlernen von Widauer in Salzburg: „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit. Manfred hat einen riesigen Erfahrungsschatz im alpinen Bereich und enorme Kontakte, von den wir als kleines Team sehr profitieren können. Es ist nicht immer einfach, für drei Leute eine Abfahrtspiste zu bekommen.“
In Chile, wohin Salcher mit dem Para-Speedteam im Laufe des Freitags aufbrechen wird, wird das kein Problem sein: „Dort trainieren wir mit dem nichtbehinderten Team von Ski Austria.“ Der Kärntner, der seit 2014 der erfolgreichste und konstanteste Skifahrer in der Mannschaft ist, betont: „Die Verpflichtung von Manfred ist ein großes Zeichen der Wertschätzhung und der Integration für unsere Sparte.“
„Sehr besonnen“
Markus unterstreicht weiters: „Ich habe Manfred als sehr besonnenen und ruhigen Menschen kennengelernt. Er reflektiert viel. Was er sagt, hat Hand und Fuß. Nachdem es im vergangenen Winter im Teamgefüge etwas geknirscht hat, steht einem guten Auskommen nichts im Wege. Ich denke, dass man sich jetzt wieder mehr auf den Sport und nicht das Rundherum konzentrieren wird.“ Damit sprach Salcher Reibepunkte zwischen dem sportlichen Leiter Hermann Mayrhuber und den Aigner-Schwestern Veronika und Elisabeth an.
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