Die punktlose Zeit der WSG Tirol in der Fußball-Bundesliga ist zu Ende. Die Truppe von Coach Thomas Silberberger erkämpfte am Samstag im Tivoli Stadion Tirol in Innsbruck gegen den LASK ein 1:1-Remis und schrieb zum Auftakt der 4. Runde in der Tabelle erstmals an. Trotzdem blieben die Tiroler im Besitz der „Roten Laterne“ vor dem punktgleichen Vorletzten Blau-Weiß Linz. Die Athletiker halten weiter nur bei einem Sieg und sind mit fünf Zählern vorerst Sechster.
Beide Treffer wurden durch schwere Abwehrfehler eingeleitet. Nik Prelec erzielte in der 16. Minute die verdiente Führung der bis zum Ausgleich klar tonangebenden Hausherren. Elias Havel (70.) bewahrte die Linzer noch vor einer Niederlage. Der aus Liefering gekommene 20-Jährige traf bei seinem Bundesliga-Debüt als „Joker“ nach nicht einmal einer halben Minute. Danach drückten die Linzer auf den Sieg, blieben aber im Abschluss glücklos.
Taferner durfte Startelf-Debüt beim neuen Klub geben
Silberberger hatte mit seiner Truppe in den vergangenen Tagen nicht nur viel Zeit auf dem Trainingsplatz verbracht. „Wir haben diese Woche mehr geredet als wir trainiert haben“, hatte der WSG-Coach vor der Partie gesagt. Die Kicker durften im Rahmen dessen auch Auskunft über ihre Wunschaufstellung geben. In der Anfangsformation gab es dann nur zwei Änderungen im Vergleich zum 0:1 in Altach. Matthäus Taferner durfte im Mittelfeld sein Startelf-Debüt beim neuen Klub geben, in der Innenverteidigung war Kapitän Felix Bacher wieder dabei.
Taferner hätte beinahe einen Traumstart verzeichnet, sein Schuss wurde von einem Linzer aber gerade noch zur Ecke abgeblockt (2.). Auch sonst zeigten die Tiroler eine starke Reaktion nach dem enttäuschenden Auftritt in Vorarlberg und diktierten das Geschehen. Als Belohnung folgte die frühe Führung. Nach einem Stojkovic-Fehlpass im Herausspielen bediente Aleksander Buksa mit einem Idealpass Prelec, der Tobias Lawal bezwang.
Linzer kommen offensiv lange überhaupt nicht in die Gänge
Der Ex-ÖFB-U21-Teamtormann verhinderte einen Doppelschlag bei einem Bacher-Kopfball (18.) und einen höheren Rückstand bei einem Buksa-Abschluss mit dem Kopf (35.). Die Linzer kamen auch offensiv überhaupt nicht in die Gänge, das Gefährlichste blieb ein zu überhasteter Schuss von Moses Usor, der danebenging (45.+1).
Nach Wiederbeginn kontrollierten weiter die Gastgeber das Geschehen, verabsäumten es aber, den Sack vorzeitig zuzumachen. Prelec brachte den Ball nach einem Corner nicht im Tor unter (48.), Lawal wehrte einen Üstündag-Weitschuss ab (53.). Nichts deutete auf den Ausgleich des LASK hin, der aber dank tatkräftiger Mithilfe der Tiroler doch fiel. Nach einem missglückten Bacher-Rückpass fackelte Havel nicht lange und ließ Adam Stejskal keine Chance.
Das war ein Weckruf für die Linzer und ein herber Rückschlag für die WSG. Die Gäste dominierten ab dem Zeitpunkt, zweimal Ibrahim Mustapha, Havel und Philipp Ziereis verpassten aber den Siegtreffer. Damit konnte der Schwung nach dem 2:0-Derbysieg nicht mitgenommen werden. Auf Tiroler Boden gelang wie schon öfter in der Vergangenheit kein Erfolg.
Das Ergebnis:
WSG Tirol - LASK 1:1 (1:0)
Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, SR Grobelnik
Tore: 1:0 (16.) Prelec, 1:1 (70.) Havel
Gelbe Karten: Gugganig, Svejnoha (Co-Trainer) bzw. Horvath
WSG: Stejskal - Ranacher, Bacher (82. Stumberger), Gugganig, Schulz - Sulzbacher, Üstündag (69. Ertlthaler), Taferner (68. Ogrinec), Kronberger (69. Naschberger) - Prelec, Buksa (82. Forst)
LASK: Lawal - Stojkovic (58. Luckeneder), Ziereis, Andrade, Bello - Horvath, Michorl (69. Jovicic) - Usor (58. Flecker), Zulj, Mustapha (86. Goiginger) - Ljubicic (69. Havel)
Die Stimmen:
Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „In der ersten Halbzeit haben wir ein überragendes Gesamtpaket geschnürt. Wir waren schnell 1:0 vorne, haben uns nicht wie der Tabellenletzte präsentiert, waren in den Zweikämpfen extrem bissig und giftig. Wir hatten auch noch Chancen, wo Tobias Lawal überragend gehalten hat und hinten haben wir fast nichts zugelassen. Zweite Halbzeit hat der LASK mehr Qualität reingebracht, wenn du aber dann durch so einen Fehler das 1:1 kriegst, ist das sehr bitter. So einen Rückpass zu machen, war keine gute Idee, Felix (Anm.: Bacher) macht sich selbst die größten Vorwürfe.“
Thomas Sageder (LASK-Trainer): „Es war eine extrem enttäuschende erste Halbzeit. Die Spieler brüllen in der Kabine, geben mir das Gefühl motiviert ins Spiel zu gehen und liefern dann so etwas ab. Dafür habe ich noch keinen Erklärungsansatz, das ist unverständlich für mich. Bei sechs bis sieben Ballverlusten spielen wir dem Gegner den Ball einfach in die Füße. Ich war sehr sauer in der Halbzeit. In der zweiten Halbzeit war es besser, wenn wir unsere Chancen da nützen, können wir auch noch gewinnen, ich bin aber mit dem Auftritt nicht glücklich.“
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