Drei Wochen nach der Schließung von 23 Kika/Leiner-Standorten ist das Rätselraten über die Zukunft der ehemaligen Möbelhäuser groß. Allein in Oberösterreich stehen fünf Geschäfte leer: in Wels, Linz, Vöcklabruck, Ried im Innkreis und Steyr. Noch immer löst das Ende Emotionen aus - auch bei Stadtchefs.
Die Schranken bei der Parkplatz-Zufahrt stehen offen; ein Entsorgungscontainer steht da; im Eingangsbereich hängen gelbe Zettel mit der Botschaft „Danke für Ihre Treue“ und der Info über den nächsten Standort, der geöffnet ist.
Drei Wochen, nachdem die Leiner-Filiale in Linz für immer schloss, ist das Möbelhaus verwaist. Auch die Leiner-Häuser in Wels, Steyr und Vöcklabruck sowie der Kika in Ried/Innkreis sind Mahnmale der Mega-Pleite. 23 von 40 Geschäften wurden geschlossen, mehr als 1900 Mitarbeiter verloren ihre Jobs.
„Unterschiedliche Varianten werden evaluiert“
Wie erfolgreich die Sanierung läuft, darüber berichtet am Montag der Insolvenzverwalter. Was dabei nicht Thema sein wird: Die Zukunft der nun leer stehenden Immobilien.
Die Krise bei Kika/Leiner sorgte für ein Beben. Am 31. Mai wurde der Verkauf des Möbelhändlers von der Signa-Gruppe an Hermann Wieser bekannt. Wenig später war klar: Eine Restrukturierung ist notwendig, Standorte werden geschlossen. Am 13. Juni wurde das Sanierungsverfahren eröffnet - mit Passiva in Höhe von 132 Millionen €. Am 29. Juli schlossen 23 der 40 Kika/Leiner-Filialen.
Am 6. Juli schlitterte dann die Autozubehörkette Forstinger erneut in die Insolvenz. Elf Standorte werden geschlossen.
Seit 11. August ist die Zentrasport Österreich e. Gen. mit Sitz in Ohlsdorf ein Sanierungsfall. Die Passiva der Einkaufsgenossenschaft, die auch die Sport-2000-Händler in Österreich bediente, belaufen sich auf rund 64 Millionen Euro.
Die Leiner-Geschäfte in Wels und Linz stehen im Besitz der Immobilienfirma von Klemens Hallmann. Von dort heißt es kryptisch: „Aktuell werden unterschiedliche Varianten für die beiden Standorte evaluiert.“
Auch die Supernova-Gruppe, der in Oberösterreich seit Ende Mai die Geschäfte in Steyr, Vöcklabruck und Ried gehören, gibt sich ausweichend: Die Makler von CBRE sind am Zug, ein Verkauf oder eine langfristige Vermietung sind möglich. Ein Zeitfenster wird genannt: Bis Jahresende soll Klarheit herrschen.
Top-Lage an der Kreuzung
Vöcklabrucks Bürgermeister Peter Schobesberger knabbert am Aus: „Den Leiner gab’s, seitdem ich ein kleines Kind war. Es ist arg, dass er jetzt leer steht.“ Er rechnet mit großem Interesse an der Handelsfläche: „Sie liegt an der bestfrequentierten Kreuzung im Bezirk.“
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