Der Fall aus dem Steyrer Freibad sorgt für viel Diskussionen. Dabei gibt es eigentlich klare Dienstvorschriften für die städtischen Bademeister. Die Ausbildung für die „Poolpolizisten“ ist überhaupt österreichweit einheitlich genormt. In Oberösterreich bietet etwa das WIFI Kurse zum Badewart an.
Bademeister treten im Idealfall ja nicht groß in Erscheinung. Wenn sich alle an die Regeln halten und sich niemand verletzt, müssen sie nicht einschreiten. Im Hintergrund aber sorgen sie etwa dafür, dass die Wasserqualität stimmt und alle Anlagen laufen. In den vergangenen Tagen trat die Berufsgruppe allerdings aus dem Schatten ihres Sonnenschirms: Ein Bademeister des Freibades in Steyr wurde, wie berichtet, vorläufig beurlaubt, nachdem er einen jungen Mann unfreiwillig vom Zehn-Meter-Turm befördert haben soll.
Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklärt sich der Gast mit der Hausordnung einverstanden. Wenn sich jemand nicht daran hält, kann ihn der Bademeister verwarnen.
Carmen Braun, Sprecherin der Stadt Steyr
Bade- oder Hausverbot für Regelbrecher
Dabei sind die Befugnisse der „Poolpolizisten“ in Steyr genau geregelt: „Basis ist die Haus- und Badeordnung“, sagt Carmen Braun, Sprecherin der Stadt. „Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklärt sich der Gast mit der Hausordnung einverstanden.“ Wer dagegen verstößt, kann vom Bademeister verwarnt werden – auch mehrmals. „Wenn das nichts nützt, kann ein Badeverbot für den restlichen Tag oder auch ein dauerhaftes Hausverbot ausgesprochen werden“, erklärt Braun. Bei einer Drohung oder Tätlichkeit sind die Bademeister angehalten, die Polizei zu Hilfe zu rufen.
Einheitliche Ausbildung
Die Ausbildung für das Personal in unseren Bädern ist österreichweit einheitlich geregelt. In OÖ bietet das WIFI etwa Kurse zum sogenannten Badewart für Großanlagen an. Rund 50 Personen absolvieren sie jährlich. „Man lernt Bäderhygiene, Physik, Chemie, Wasseraufbereitung oder Kommunikations- und Beschwerdemanagement“, sagt Martina Mayr-Mauhart vom WIFI. Am längsten dauert die Ausbildung zum Bademeister, die das WIFI OÖ allerdings nicht anbietet: Sie umfasst 73 Einheiten. Neun Stellen für Badewarte oder Bademeister sind in OÖ derzeit unbesetzt.
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