ECOWAS-Intervention?
Niger und Verbündete sind auf Krieg vorbereitet
Laut Angaben der westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS steht ein Datum für die militärische Intervention im Niger bereits fest. Die dort sich an die Macht geputschte Militärjunta hat sich ebenfalls auf eine „Ausbreitung des Krieges“ vorbereitet - gemeinsam mit den verbündeten Staaten Mali und Burkina Faso.
Die drei Staaten haben eine Verteidigungsstrategie entwickelt. Die Militärstäbe der drei Länder hätten sich in der Hauptstadt Niamey getroffen und „konkrete Maßnahmen“ beschlossen, falls sich ECOWAS für „die Ausbreitung eines Krieges“ entscheide, teilte das nigrische Staatsfernsehen in der Nacht auf Samstag mit.
Doch trotz des Beschlusses für die militärische Intervention blieben alle Optionen, einschließlich einer diplomatischen Lösung, auf dem Tisch, hatte der ECOWAS-Kommissar für politische Angelegenheiten, Frieden und Sicherheit, Abdel-Fatau Musah am Freitag betont. Zunächst werde eine ECOWAS-Mission in den Niger reisen, so Musah. Falls diese scheitere, werde der Staatenbund auf eine militärische Lösung zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung im Niger zurückgreifen. Ein Datum für eine mögliche Militäraktion stehe bereits fest. Dieses könnte aber nicht öffentlich genannt werden, sagte der ECOWAS-Kommissar.
Widerstand im nigerianischen Volk gegen Intervention
Tatsächlich stellen sich hinsichtlich eines Einsatzes noch viele offene Fragen. In Nigeria müsste das Parlament erst einem Einsatz zustimmen. Vor allem in den an den Niger grenzenden Bundesstaaten gibt es großen Widerstand. Eine Intervention wäre auch in der Bevölkerung extrem unbeliebt. Auch in Ghana sperrt sich bisher das Parlament gegen eine Entsendung von Truppen.
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