Verschwörung?
Slowakei: Geheimdienstchef von Polizei verhaftet
Der Chef des slowakischen Inlandsgeheimdienstes ist verhaftet worden. Laut Angaben der Spezialpolizei NAKA (Nationale Kriminalagentur) wird Michal Alac die Beteiligung an einer kriminellen Verschwörung vorgeworfen.
Hintergrund der Festnahme dürfte ein Machtkampf innerhalb der Sicherheitsorgane des EU-Landes sein. Schon am Donnerstag hatte die NAKA Razzien gegen andere Polizeiorgane sowie den Geheimdienst SIS und das Nationale Sicherheitsamt NBU durchgeführt und mehrere Personen festgenommen. Alac war zu diesem Zeitpunkt auf Auslandsurlaub.
Laut Medienberichten kehrte der Geheimdienstchef sofort zurück, als er erfuhr, dass nach ihm gesucht werde. Nach einer ersten Befragung hätten ihn die Polizisten abgeführt. Als Beschuldigter darf er 48 Stunden festgehalten werden. Bis dahin muss ein Staatsanwalt über Freilassung oder Untersuchungshaft entscheiden.
Polit-Intrigen wegen bevorstehender Parlamentswahl?
Polizeipräsident Stefan Hamran hatte am Donnerstag betont, die Polizeiaktion unter dem Codenamen „Rozuzlenie“ (Slowakisch für „Entknotung“) habe nichts mit der Parlamentswahl zu tun. Oppositionspolitiker, aber auch Parlamentspräsident Boris Kollar warfen ihm und der Regierung dennoch vor, die Polizei zur Bekämpfung politischer Gegner zu missbrauchen. Mit manipulierten Zeugenaussagen würden Korruptionsvorwürfe gegen sie konstruiert. Polizisten und Geheimdienstmitarbeiter, die das aufdecken wollten, würden nun selbst verfolgt.
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