Auch Kinder getroffen
Russen bombardieren Uni und Theater: Mehrere Tote
Schwere Schäden, Tote und zahlreiche Verletzte hat ein russischer Angriff auf das Zentrum der nordukrainischen Großstadt Tschernihiw am Samstag nach sich gezogen. „Eine russische Rakete schlug mitten im Stadtzentrum ein, in unserem Tschernihiw“, so Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag auf Telegram. Dabei seien ein Platz, die Polytechnische Universität und ein Theater getroffen worden, es gebe Tote und Verletzte.
„Ein gewöhnlicher Samstag, den Russland in einen Tag des Schmerzes und Verlustes verwandelt hat“, schrieb Selenskyj weiter. Der Staatschef veröffentlichte ein Video des Einschlagsorts, das Trümmer rund um ein großes Gebäude aus Sowjetzeiten zeigte. Rundherum waren darauf geparkte Autos zu sehen, deren Dächer und Fenster teilweise zerstört waren.
Fünf Tote, Dutzende Verletzte
Kurz danach meldete sich das ukrainische Innenministerium zu Wort und gab konkrete Opferzahlen bekannt. Demnach seien nach vorläufigen Erkenntnissen mindestens neun Menschen bei dem Angriff ums Leben gekommen, weitere 90 seien verletzt worden. Unter den Verletzten seien auch zwölf Kinder. Es wird damit gerechnet, dass die Opferzahlen noch steigen könnten.
Bewohner sollen in Schutzräumen bleiben
Der Gouverneur der gleichnamigen Region Tschernihiw, Wjatscheslaw Tschaus, hatte zuvor mitgeteilt, dass die Stadt wahrscheinlich von einer ballistischen Rakete getroffen worden sei. Er rief die Bewohnerinnen und Bewohner auf Telegram dazu auf, in Schutzräumen zu bleiben.
Tschernihiw liegt rund 150 Kilometer nördlich von Kiew in Richtung der Grenze zum mit Russland verbündeten Weißrussland. Russische Streitkräfte waren durch Tschernihiw marschiert, als sie im Februar 2022 ihre Invasion in die Ukraine begonnen hatten, und wurden dann von ukrainischen Kräften zurückgedrängt.
Nordukraine zuletzt großteils von Kriegsgreueln verschont
Seit Moskaus Truppen aus dem Gebiet zurückgedrängt wurden, war der Norden der Ukraine weitgehend von heftigen Kämpfen wie im Osten und im Süden des Landes verschont geblieben. An diesem Wochenende hat sich das mit einem Schlag dramatisch geändert.
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