Die dreiteilige Serie „Johnny Depp gegen Amber Heard“ auf Netflix beleuchtet vor allem die immense Öffentlichkeit des Falls und zeigt, wie das Urteil womöglich durch TikTok & Co. manipuliert wurde.
Das Gerichtsverfahren zwischen Amber Heard und Johnny Depp lieferte 2022 ein Medienspektakel, das seinesgleichen suchte. Sechs Wochen lang lieferten Kameras die Statements aus dem Gerichtssaal und gaben Einblick in die dunkelsten Seiten der Beziehung der beiden Schauspieler. Depp selbst bezeichnet darin Szenen der Ehe als „Chaos, Gewalt, Wahnsinn“.
Nun beleuchtet die dreiteilige Netflix-Doku „Johnny Depp gegen Amber Heard“ die Verhandlung nochmals im Detail. Oder vielmehr die nicht außer Acht zu lassenden Auswirkungen des Social-Media-Rummels rund um das Verfahren. Regisseurin Emma Cooper zeigt nämlich, wie sehr die öffentliche Meinung auch durch Postings, Videos, Tweets und Storys geformt wurde. Denn gerade auf der Plattform TikTok luden User Videos des Prozesses hoch, die von ihnen verändert oder anders geschnitten wurden, um den gewünschten Effekt - meist wollte man Amber Heard schlecht aussehen lassen - zu erzielen. Laut der Doku hätten Influencer mehrere Millionen Dollar an dem Gerichtsspektakel verdient, darunter auch so manche, die zuvor völlig unbekannt gewesen seien.
Die Serie zum Rosenkrieg eignet sich dadurch vor allem dazu, mehr über die Macht von Social Media zu erfahren. Das ist so beeindruckend wie bedrückend und sicher für viele Seher Neuland. Die traurige Geschichte aller Verletzungen zwischen Heard und Depp bietet dagegen wenig Neues und wird einfach nacherzählt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.