Die Liste der Probleme im Salzburger Paracelsusbad ist eine lange. Ab dem Jahr 1991 wurde über den Neubau diskutiert, der dann 2019 öffnete - etliche Turbulenzen inklusive. . .
Es hätte das Schmuckstück und moderne Aushängeschild mitten in der Landeshauptstadt werden sollen. Optisch ein Traum. Aber: Die Pannenserie der vergangenen Jahre im noch so jungen Paracelsusbad reißt einfach nicht ab. Dass der 60-Millionen-Euro-Bau nun bis Ende des Jahres wie berichtet geschlossen bleibt, ist nur der Höhepunkt von immer wieder auftretenden Problemen. Die bisherige Liste: Während der Bauphase lief der Keller mit Wasser voll, wurde überflutet. Direkt nach der Eröffnung sprang bereits der Restaurant-Pächter wieder ab, dann waren die Chlorwerte im Kinderbecken zu hoch. Einen Chlorgas-Alarm gab es auch.
Salzburger wünschen sich viele Verbesserungen
Fehlender Sichtschutz gab zu Beginn für die vorbei gehenden Passanten tiefe Einblicke in die Umkleidekabinen und dann gab es Diskriminierungsprobleme bei der Hausordnung. Behinderte Menschen durften dabei nicht ohne Begleitung ins Bad. Neben der Diskussion um die Eintrittspreise entpuppte sich die Gestaltung auch für die Sportler nicht unbedingt als Paradies und auch der Kinderbereich hat wenig mit dem versprochenen Spaßbad zu tun. Im Endeffekt wurde es ein teurer Saunatempel mit herrlichem Blick auf die Mozartstadt. Ironischerweise ist der Saunabereich im obersten Stock von der aktuellen Bad-Sperre nicht betroffen. Schon nach der Eröffnung im Jahr 2019 sammelte Gemeinderat Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus) Verbesserungsvorschläge für das Paracelsusbad aus der Bevölkerung. Geworden ist es eine drei Meter lange Liste mit 77 Vorschlägen.
Siegerprojekt war der Stadt dann zu teuer
Bereits in den 1990er-Jahren wurde über den Neubau des in den 50er-Jahren errichteten Bades diskutiert und gestritten. 2009 wollte die SPÖ einen Neubau, die ÖVP aus Kostengründen eine Sanierung – es wurde der Neubau mit einem Siegerprojekt im Jahr 2012. Die Architekten kamen aber dennoch nicht zum Zug, weil Experten die Kosten auf bis zu 90 Millionen Euro schätzten – es kam eine günstigere Variante eines anderen Architektenbüros.
Schon jetzt gibt es Forderungen nach einem zusätzlichen Hallenbad, ähnlich dem Aya-Bad, im Norden der Landeshauptstadt, welches auch für Sportler geeignet ist.
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