Nach einem unerwarteten Zwischenfall beim Landeanflug auf den Mond ist die russische Sonde „Luna-25“ nun endgültig abgestürzt. Dies teilte die Raumfahrtbehörde Roskosmos am Sonntagvormittag mit.
Beim Aufprall sei die Sonde zerschellt, hieß es weiter. Die Absturzursache ist nun Gegenstand von Ermittlungen. Mit Gewissheit kann man aber sagen, dass die erste russische Mondmission seit fast 50 Jahren gescheitert ist.
Herber Rückschlag für Mondprogramm
Das Aufsetzen auf dem Mond war ursprünglich für kommenden Montag geplant. „Luna-25“ war Teil des russischen Mondprogramms, das die Errichtung einer eigenen Raumstation auf dem Himmelskörper bis 2040 vorsieht. Die Sonde startete vor mehr als einer Woche ins All und trat am vergangenen Mittwoch in die Umlaufbahn des Mondes ein. Seitdem suchte der 1800 Kilogramm schwere Flugkörper russischen Angaben zufolge nach einem geeigneten Landeplatz. Doch am Samstag geriet das Flugobjekt außer Kontrolle und in eine unvorhergesehene Umlaufbahn. Eine Kommission soll nun die Absturzursache ermitteln.
Ursprünglich hatte Roskosmos mit der europäischen Raumfahrtagentur ESA an dem Mondprogramm gearbeitet. Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 beendete die ESA jedoch die Zusammenarbeit mit Moskau. Das Vorhaben galt als prestigeträchtiges Projekt im Wettbewerb mit anderen Raumfahrtnationen wie den USA, China und Indien. Die stolze Raumfahrtnation wollte mit der Mission zeigen, dass sie neben dem Krieg gegen die Ukraine und den vom Westen erlassenen Sanktionen trotzdem zu wissenschaftlichen Höchstleistungen in der Lage ist. Russische Politiker hatten nach dem erfolgreichen Start der Sonde am 11. August noch betont, dass sich das Land nicht unterkriegen lasse.
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