In Wien geht am Sonntag der Kongress der Zeugen Jehovas mit erhöhten Sicherheitsmaßnahmen über die Bühne. Grund: Am Freitag waren im steirischen Leibnitz zwei Sprengsätze an Fahrzeugen von Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft explodiert. Die Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren.
Der große zweisprachige Kongress der Zeugen Jehovas im Wiener Ernst-Happel-Stadion ist am Sonntag mit verstärkten Sicherheitsmaßnahmen weitergegangen. Tags zuvor waren in der Südsteiermark zwei Sprengsätze an Autos von Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft detoniert. Die Zusammenhänge sind weiter unklar.
Eine unbekannte Person hatte, wie berichtet, die Sprengsätze angebracht, während die Besitzer der Fahrzeuge bei einer Gebetsstunde der Zeugen Jehovas waren. Verletzt wurde niemand. Ob ein Zusammenhang mit der Glaubensgemeinschaft besteht, wird noch geprüft. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) hat eine eigene Ermittlungsgruppe eingerichtet.
„Keine 08/15-Sprengsätze“
Laut Polizeisprecher Markus Lamb wurden relativ viele Teile der Sprengsätze sichergestellt. Die Einzelteile sollen nun für eine Rekonstruktion wieder möglichst zusammengefügt werden. Klar sei mittlerweile, dass es sich um „keine 08/15-Sprengsätze oder einfache Böller“ gehandelt habe, so Lamb: „Sie hätten mehr Schaden anrichten können, als sie letztendlich haben.“
Ermittler hoffen auf Augenzeugen
Warum sie offenbar nicht ihr ganzes Sprengpotenzial entfaltet haben, werde noch analysiert. Die Motivlage ist laut Lamb weiterhin unklar. Daher würden nun Umfelderhebungen geführt. Mitglieder der Zeugen Jehovas werden ebenso wie Nachbarn befragt. Die Ermittler hoffen weiterhin auf mögliche Augenzeugen, die verdächtige Personen gesehen haben.
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