Mitten in kleinem Ort:

Badeteich-Wohnanlage bringt alle auf die Palme

Niederösterreich
21.08.2023 10:00

Errichtet werden soll eine Reihenhausanlage mit 16 Wohneinheiten sowie ein mittiger Badeteich. Diese Baudefinition mag so manchem bekannt vorkommen. Nur: Die Rede ist hier von einem Projekt mitten im Zentrum von Höbersbrunn im Bezirk Mistelbach - ein ländliches, idyllisches kleines Dorf mit knapp 390 Einwohnern. 

Das Ansuchen einer Firma aus Wien ist mit 17. Februar datiert. Der Badeteich bildet laut der vorliegenden Unterlagen das Zentrum der V-förmigen Häuserreihen mit großzügigen Terrassen und Gärten: Ursprünglich mit 220 Quadratmetern angegeben, ist die Wasserfläche im Einreichplan von 10. Mai auf 375 m² gewachsen.

Bürgerinfo erst nach dreieinhalb Monaten
Ein erstes „Infoblatt“ der Gemeinde folgte erst am 6. Juni. „Niemand wusste davon. Alle Zufahrtsstraßen sind zu eng, es ist nicht mal ein Gehsteig geplant“, ärgern sich die Anrainer. Tiefgarage? Negativ! Besucherparkplätze stehen nicht auf dem Plan. 13 Einsprüche sind bislang unbeantwortet.

Bürgermeisterin: „Konnte nichts dagegen tun“
„Behördlich ist alles rechtens“, gibt sich Bürgermeisterin Birgit Boyer auf Anfrage gelassen: „Wir hätten das Projekt rechtlich gar nicht verhindern können.“ Aber es sei nun eine Ortsbildanalyse im Laufen. Nachgebohrt, ob dies noch ins Gewicht falle: „Hoffnung kann und möchte ich keinem machen.“ Es gehe lediglich um die Ausführung der Flachdächer. Indirekt klingt durch, dass schon sämtliche Begehungen stattgefunden haben - die Sache also beschlossen sein dürfte.

Auch bei den Höhenmaßen - „nur“ zwei Stockwerke - stimme alles, hier dürfte der Einreicher aus Wien sehr korrekt vorgegangen sein. Und auch geschickt: Da es eine Hanglage ist, wird es Aufschüttungen geben und im Pläne-Wirrwarr ist der Bezugspunkt tief angesetzt.

„Monsterprojekt“ auch in Mistelbach
Ein vergleichbarer Fall wurde kürzlich auch im nahen Mistelbach bekannt: Dort soll laut „NÖN“-Bericht mitten in einem Gebiet mit Einfamilienhäusern ein neun Meter hoher und 70 Meter langer Monsterwohnbau entstehen. Die Anrainer fragen sich in beiden Fällen: Wie kann das Land einerseits von Förderungen im Ausbau bestehender Gebäude in unseren Ortszentren sprechen - und dann werden solche Riesenanlagen zugelassen ... ?

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