In der Stadt Salzburg versuchen Politiker durch das Paracelsus-Desaster, keine Wähler zu verlieren. Davon könnten die Mitstreiter profitieren.
Ein 60 Millionen Euro teures Prestige-Objekt mit zahlreichen Pannen in nur knapp vier Jahren Laufzeit: Das Paracelsusbad wird somit zum Wahlkampfthema – und das, obwohl der nächste Urnengang erst im Frühjahr ansteht. Das heißt auch, dass keiner der Stadtpolitiker nur annähernd mit den Negativ-Schlagzeilen in Verbindung gebracht werden möchte.
Der scheidende Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) betont stets, dass er mit den Schäden nichts zu tun hat, die Tourismus Salzburg GmbH (TSG), für die er zuständig ist, das Bad nur betreibt. Für die Schäden müsse die SIG, Stadt Salzburg Immobilien Gesellschaft, herhalten. Zuständig: Stadträtin Anna Schiester (Grüne), die das Amt erst im vergangenen Herbst übernommen hat. Davor war die jetzige grüne Landeschefin Martina Berthold ressortzuständig – seit der Wahl 2019.
Davor war es Stadtvize Bernhard Auinger (SPÖ), der sich nun auf Entscheidungen im Lenkungsausschuss beruft. Alle Entscheidungen zum Bau des Bades wurden von mehreren Personen getroffen, auch von Stadtchef Preuner. Der und Auinger führten unter der Woche gar ein Krisentelefonat zur Causa.
Jetzt muss aber Schiester aufräumen und die Schäden im Bad schnell beheben lassen. Sie wird aber kritisiert, weil das Gutachten zu lange dauert und das Bad bis Jahresende geschlossen bleibt. Schiester will die Mängel „professionell und rasch managen“, sich gar nicht auf die Spielchen der Großparteien einlassen. Diese könnten wieder einmal Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus) nützen, der schon ein neues, zusätzliches Bad – wie auch Auinger – im Norden der Stadt fordert. Erstaunlich ruhig in der Causa ist es bei der FPÖ. Dominic Maier hat sich zum dem Thema bisher noch gar nicht geäußert.
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