Babys unter Toten

Fatale Bilanz: Hoher Blutzoll auf unseren Straßen

Österreich
20.08.2023 20:00

Die Serie an Autounfällen reißt nicht ab. Am Sonntag starb neuerlich ein Kind auf der A5 (NÖ). Das neunte Opfer an zwei Wochenenden.

Was für eine grausame Regie des Schicksals! Denn in jenem Straßenabschnitt auf der A5, in dem eine ukrainische Familie auf der Flucht vor dem Krieg auseinandergerissen wurde, ereignete sich neuerlich eine Tragödie! Und wieder war es Sekundenschlaf, der ein Leben auslöschte.

Baby nicht angegurtet
Diesmal starb ein elf Monate altes Baby - es war laut Polizei nicht im Kindersitz angegurtet und wurde aus dem Fahrzeug geschleudert. Der Kleinbus mit polnischem Kennzeichen hatte sich von Norden kommend bei Kettlasbrunn im Bezirk Mistelbach überschlagen - trotz Reanimationsversuchen gab es für den Buben keine Rettung mehr.

Bei dem Unfall auf der A5 wurde ein elf Monate altes Baby getötet. (Bild: FF Schrick)
Bei dem Unfall auf der A5 wurde ein elf Monate altes Baby getötet.

Rückblende: Am Wochenende zuvor war (wie berichtet) bei Gaweinstal ebenfalls auf der Nordautobahn besagter Vater eingenickt. Horrorbilanz: seine zwei Kinder (7 Monate und 3 Jahre) sowie deren Großeltern wurden getötet.

Sekundenschlaf führte bei Gaweinstal zu einem schrecklichen Unfall. (Bild: APA/ERNST RINDHAUSER)
Sekundenschlaf führte bei Gaweinstal zu einem schrecklichen Unfall.

Zwei Tote bei Frontalcrash im Burgenland
Nicht minder erschütternd der schwere Crash Samstagnachmittag auf der Mattersburger Schnellstraße im Burgenland. Dort steht die Identität der beiden Opfer jetzt fest. Es handelt sich um einen 54-jährigen Mann aus dem Bezirk Eisenstadt. Er starb, als ein junger Steirer frontal in seinen Wagen krachte. Der Zusammenstoß riss auch die Mutter (54) des 20-Jährigen sofort in den Tod.

Auf der S4 bei Sigleß starben zwei Personen, vier wurden schwer verletzt. (Bild: Christian schulter)
Auf der S4 bei Sigleß starben zwei Personen, vier wurden schwer verletzt.

Hitze, Übermüdung, Stress
Allen Aufrufen, „langsamer zu fahren“, zum Trotz sind seit Jahresbeginn auf Österreichs Straßen 237 Menschen bei Unfällen getötet worden. Vor allem jetzt in der Sommerzeit machen Hitze, Übermüdung und der Stress, „möglichst viel im Urlaub sehen und erleben zu können“, viele Verkehrsteilnehmer auf den Reiserouten mürbe und gereizt, wenn der Verkehrsfluss stockt oder zum Stehen kommt.

Manche genervten Auto- oder Motorradlenker wollen dann, wenn die Blechlawine wieder rollt, mit dem Tritt aufs Gaspedal „verlorene Zeit“ einholen und versuchen gar, über Schleichwege die Urlaubsdestination auf Landesstraßen rascher zu erreichen. Fatale Folge: Allein in der ersten Augustwoche waren zwölf Menschenleben zu beklagen. Wobei Niederösterreich heuer mit insgesamt 50 tödlichen Unfällen vor Oberösterreich (43) und der Steiermark (33) die traurige Bilanz von getöteten Pkw-Insassen, aber auch Motorradfahrern etc. anführen ...

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