Nach fehlgeschlagenen Attentaten auf Zeugen Jehovas in Leibnitz sucht die Polizei fieberhaft nach dem Täter - die Gläubigen stehen unter Schock, es gab böse Vorzeichen!
Der Schock nach den glücklicherweise fehlgeschlagenen Attentaten im steirischen Leibnitz sitzt naturgemäß tief. Nur knapp entgingen, wie berichtet, zwei Mitglieder der Zeugen Jehovas der Detonation von Rohrbomben.
Ermittler zerlegen Teile der Sprengkörper
Die Ermittler zerlegen zwar nun in regelrechter Kleinstarbeit die übrig gebliebenen Teile der an den Fahrzeugen montierten Sprengkörper, doch konkrete Hinweise zum noch unbekannten Bombenbauer sind Mangelware: „Im Fokus der Beamten stehen nun die Herkunft des explosiven Materials und etwaige Überwachungsbilder aus der Umgebung“, so ein Experte. Rückschlüsse dürfte man aber erst im Laufe der Woche ziehen können, heißt es.
Dass der Täter umgehend gefunden wird, hofft man indes auch in jener ruhigen, beschaulichen Siedlung, die rund um den Tatort, den Königreichssaal in Leibnitz, angelegt ist. Im Haus direkt daneben werden beim „Krone“-Lokalaugenschein gerade Spaghetti für die ganze Familie serviert.
Umfeld des Gotteshauses von Polizei bewacht
Es wäre ja prinzipiell auch ein schöner Sommertag, stünde diesmal nicht das Polizeiauto direkt vor der Haustür. Und wären nicht alle in der Familie, die ebenfalls den Bibelforschern angehören, schwer beunruhigt und besorgt: „Wir leben hier mit wunderbaren Nachbarn in einem unterstützenden, sehr netten Umfeld, wurden nie bedroht. Dieser Akt kommt für uns aus heiterem Himmel“, sagen die Steirer.
Von einem der Opfer, einer 66-jährigen Frau, hätten sie per SMS gehört: „Sie ist sehr fertig, braucht jetzt ganz viel Ruhe und Zeit für sich.“ Die Opfer werden aber von ihrer Gemeinde aufgefangen, es gebe auch entsprechende Angebote zur Seelsorge. Als Brüder und Schwestern sei man nämlich füreinander da, heißt es aus der Glaubensgemeinschaft.
Kongress im Praterstadion mit starker Polizeipräsenz
Im 170 Kilometer entfernten Wien ist die Stimmung beim Zeugen-Jehova-Kongress im Praterstadion nicht ganz so getrübt. Zwar herrscht auch dort teilweise Weltuntergangsstimmung - „Wir spüren, dass das Ende der Welt nah ist“, heißt es in einer Predigt -, doch von Satan oder einem doch recht weltlichen Bombenleger wollen sich die rund 9000 Gläubigen nicht unterkriegen lassen.
Ein genauer Blick unters Auto wurde uns schon längere Zeit nahegelegt.
Ein Zeuge Jehovas zur „Krone“
„Der Vorfall ist zwar traurig und schockierend, wir wollen aber weiterhin eine Balance zwischen Offenheit und Sicherheitsbedürfnis finden. Ich persönlich fühle mich aber nach wie vor sehr sicher in unserem Land“, erklärt Sprecher Markus Kakavis am Rande der Veranstaltung, die Sonntagabend ohne Zwischenfälle zu Ende ging. So manches Kirchenmitglied erzählt aber hinter vorgehaltener Hand, dass sich schlechte Vorzeichen bereits gemehrt hätten. „Ein genauer Blick unters Auto wurde uns schon längere Zeit nahegelegt“, so ein Zeuge beim „Krone“-Lokalaugenschein im Happel-Stadion".
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