Kurz vor Freilassung
„Einsamster Orca der Welt“ stirbt in Miami
Abgesehen von den SeaWorld-Orcas war „Lolitas“ Leben wohl das bekannteste Schicksal von Schwertwalen in Gefangenschaft. Als „einsamster Orca der Welt“ machte sie immer wieder Schlagzeilen. 53 Jahre lang lebte sie in einem viel zu kleinen Becken, davon über 30 Jahre ganz alleine. Nun hätte die Wal-Dame in ein Freilassungsprogramm gebracht werden sollen - doch sie starb am Freitag in Miami.
„Lolita“ war seit 1970 im Miami Seaquarium in Gefangenschaft gewesen - bis 1980 hatte ihr „Hugo“ noch Gesellschaft geleistet. Doch der männliche Orca entwickelte extreme Psychosen und rammte immer wieder mit dem Kopf den Beckenrand. Er starb schließlich an einer Gehirnblutung.
In Mini-Becken einsam und alleine
Seitdem hatte „Lolita“ alleine in dem nur 24 mal 11 Meter großen und sechs Meter tiefen Becken gelebt. Zwischendurch hatte man ihr zwei Delfine als Gesellschaft dazugegeben, doch auch hier soll es zu Aggressionen zwischen den Tieren gekommen sein. Tierschützer und Walexperten hatten über die Jahre immer wieder auf das Schicksal „Lolitas“ aufmerksam gemacht.
Für besondere Empörung sorgte die Vorgehensweise der Seaquarium-Betreiber während des Hurrikans „Irma“ im Jahr 2017. Denn während der Park komplett evakuiert wurde, ließ man „Lolita“ zurück - mehr oder weniger schutzlos und ohne das sichere Wissen, ob Betonbecken und Gebäude den Elementen trotzen würden.
Schließlich wurde doch entschieden, „Lolita“ in ein Auswilderungsprogramm in den Gewässern ihrer Geburt im pazifischen Nordwesten. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen, die Wal-Dame starb - US-Medien berichten von einem Nierenversagen - im Alter von 57 Jahren.
In freier Wildbahn können Orcas deutlich älter werden, obwohl Organisationen wie SeaWorld gerne das Gegenteil behaupten. Wissenschaftler konnten allerdings wild lebende Exemplare dokumentieren, die über 80 Jahre alt waren. Die extrem sozialen Tiere leben in großen Familienverbänden in denen die Weibchen das Sagen haben.
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