Die Server des russischen Online-Konzerns Yandex für dessen Geschäfte in Kasachstan sollen aus Furcht vor dem Zugriff der russischen Geheimdienste von Russland nach Kasachstan verlegt werden. „Yandex wird den Server yandex.kz nach Kasachstan verlegen“, erklärte das kasachische Digitalministerium. Das Unternehmen habe dem nach einem Treffen mit Behördenvertretern zugestimmt.
Yandex gilt als russisches Pendant zum US-Konzern Google. Das Unternehmen bietet eine Suchmaschine und zahlreiche weitere digitale Dienstleistungen in rund 15 Ländern an. Vergangene Woche war die Website yandex.kz in Kasachstan vorübergehend gesperrt worden, nachdem Russland seine Geheimdienste autorisiert hatte, unbeschränkt auf die Nutzerdaten des Fahrdienstleisters Yandex Go zuzugreifen.
Der Konzern hatte daraufhin mitgeteilt, dass das russische Recht nicht im Ausland angewandt werde. Zugleich gestand Yandex jedoch ein, dass persönliche Daten auf Anfrage berechtigter Stellen ausgehändigt würden. Nach Angaben der russischen Nachrichtenseite Medusa wurden bisher alle Daten von Yandex Go in russischen Serverzentren gespeichert.
Putin-Vertrauter als „Entwicklungsberater“
Die russischen Behörden versuchen verstärkt, den örtlichen Tech-Sektor unter ihre Kontrolle zu bekommen. Etwa wurde ein Vertrauter von Präsident Wladimir Putin zum „Entwicklungsberater“ bei Yandex ernannt. Der Mitgründer des Konzerns, Arkadi Wolosch, hatte sich im vergangenen Jahr zurückgezogen, nachdem er den russischen Angriff auf die Ukraine öffentlich kritisiert hatte.
Kasachstan ist zwar ein enger Verbündeter Moskaus. Seit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine ist das Land aber auf Distanz zum Nachbarn gegangen.
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