Gammelfleisch, Vergiftete in Europa: Der Skandal trifft auch Ekrem Gülem. Dabei liefert der Salzburger Unternehmer Top-Qualität.
Rund 40 Prozent. So stark ist das Geschäft Anfang vergangener Woche in den zwei Filialen von Ekrem Gülem in der Vogelweiderstraße und der Schießstattstraße eingebrochen. Der Grund: In ganz Europa sind Fälle von Gammelfleisch bekannt geworden. In den Döner- und Kebab-Buden war das importierte Hühnerfleisch mit Salmonellen belastet. Zahlreiche Infektionen waren die Folge. In Kärnten ist ein Mann dran gestorben.
Den Salzburger Gülem regt das auf. Wegen der Umsatzeinbußen, klar. Vor allem aber, weil seine unternehmerische Tätigkeit in ein schlechtes Licht gerückt wird. Völlig zu Unrecht, findet Gülem. Der erzählt: „Wir liefern an den zwei Standorten super Qualität. Im Kebab gibt es nur Salzburger Steak-Fleisch. Es stammt aus Salzburg, wird in Salzburg geschlachtet.“
Verzicht auf Tiefkühlung, täglich frisch zubereitet
Und: „Wir bereiten das täglich rund drei Stunden lang selber zu. Salzen, Pfeffern, Knoblauchpulver, etwas Milch: Gutes Fleisch soll ja auch nach Fleisch schmecken. An der Joghurt-Soße habe ich zwei Jahre lang getüftelt. Täglich gibt es 250 frische Brötchen von der Bäckerei Holztrattner.“ Was rauskommt, ist quasi der Mercedes unter Salzburgs Kebabs zum Preis von 6,90 Euro je Portion.
Von Tiefkühlung nehmen Gülem und seine bereits neun Mitarbeiter völlig Abstand, somit auch von Import-Fleisch aus Polen. Das Hühnerfleisch stammt aus Freilassing. „Aus kleinem Familienbetrieb“, sagt Gülem. „Trotzdem werden wir alle in eine Schublade gesteckt. Mit der Gesundheit der Kunden spielt man nicht!“ Im Skandal erkennt Gülem sogar eine Chance. „Weil hoffentlich die Qualität in den Standln insgesamt steigt.“
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