Die Arbeiterkammer (AK) und die SPÖ nehmen die heimischen Kreditinstitute mit Blick auf die breite Zinsschere in die Pflicht. Die Banken müssten Kreditnehmer unterstützen. Die Geldhäuser selbst deuteten zuletzt zumindest für die Kreditnehmer ein Entgegenkommen an.
„Da sind wir schon sehr gespannt, wie sie das machen werden, was sie anbieten werden, da werden wir ein Auge darauf haben“, zeigte sich Gabriele Zgubic von der AK-Konsumentenpolitik im „Ö1-Morgenjournal“ abwartend. „Es gibt die Möglichkeit, dass man die Laufzeit verlängert, dann sind die monatlichen Kreditraten niedriger. Man kann befristet stunden, man kann schauen, gibt es nicht doch einen Umstieg auf einen Fixzins.“ Hier Lösungen zu finden, sei im Eigeninteresse der Banken, so Zgubic.
Die SPÖ ortet ein Marktversagen und spricht sich für Mindestzinsen auf Spareinlagen aus.
In Schutz genommen werden die Geldhäuser hingegen von Christoph Kirchmair, Gründer des Kreditberatungsunternehmen Infina. Er sieht kein leichtfertiges Vorgehen der Banken. Niemand in der Branche habe den plötzlichen Anstieg der Inflation und damit verbunden der Zinsen kommen sehen. Die lange Zeit der niedrigen Zinsen seit der Finanzkrise 2008 sei auch der Grund, warum in Österreich der Großteil der Kredite variabel vergeben worden sei.
Um die starke Inflation zu bekämpfen, hatte die Europäische Zentralbank (EZB) die Referenzzinssätze seit Mitte 2022 sukzessive angehoben. Viele Menschen, die sich zu variablen Zinsen verschuldet hatten, wurden davon kalt erwischt.
"Zinsen für Kredite und Kontoüberziehungen explodieren“
„Zinsen für Kredite und Kontoüberziehungen explodieren, während Sparzinsen fast unverändert bleiben“, kritisiert SPÖ-Finanzsprecher Jan Krainer in einer Aussendung und fordert einen gesetzlichen Mindestzins auf Spareinlagen. Das sei „weder links noch rechts, das ist vernünftig“.
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