Seit Putsch abgetaucht

„General Armageddon“ offenbar von Putin entmachtet

Ausland
22.08.2023 18:39

Der Chef der russischen Luft- und Raumfahrttruppen, General Sergej Surowikin, ist laut Medien zwei Monate nach dem Aufstand der Söldnertruppe Wagner seines Amtes enthoben worden. Der Soldat war seit dem Putschversuch von der Bildfläche verschwunden.

Surowikin werde abgesetzt, bleibe aber unter der Verfügungsgewalt des Verteidigungsministeriums, schrieb der Ex-Chefredakteur des aufgelösten liberalen Radiosenders Echo Moskwy, Alexej Wenediktow, auf Telegram unter Berufung auf einen offiziellen Erlass.

Der Erlass selbst wurde am Dienstag zunächst nicht veröffentlicht, allerdings berichteten auch mehrere nationalistische russische Militärblogs über die Ablösung Surowikins. Der General war von Oktober 2022 bis Jänner 2023 Oberbefehlshaber der russischen Einheiten in der Ukraine. Im Herbst befahl er den Rückzug der Besatzungstruppen aus der südukrainischen Großstadt Cherson.

Surowikin enger Vertrauter von Prigoschin
Zugleich galt Surowikin, der den Spitznamen „General Armageddon“ trug, als einer der wichtigsten Verbündeten von Söldnerchef Jewgeni Prigoschin in der regulären russischen Armee bei dessen Machtkampf mit Verteidigungsminister Sergei Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow. Den Aufstand von Prigoschins Wagner-Truppe Ende Juni verurteilte Surowikin zwar öffentlich, trotzdem wurde er anschließend nach Einschätzung politischer Beobachter kaltgestellt.

Mehrere Monate lang tauchte er nicht mehr in der Öffentlichkeit auf. Die jetzige Ablösung als Chef der Luft- und Raumfahrttruppen sei keineswegs überraschend, urteilte der einflussreiche Militärblogger Rybar. „In der jetzigen Lage ist es schlecht, dass die Kommandeure, die bei den Soldaten beliebt sind, zurücktreten, abgelöst oder in unbefristeten Urlaub geschickt werden“, so Rybar.

Seit 18 Monaten führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Auch das Führungschaos in Moskau und Machtkämpfe innerhalb des russischen Militärs haben wohl dazu geführt, dass der Kreml seine Ziele bei der Invasion bis heute nicht erreicht hat.

Porträt von krone.at
krone.at
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