BRICS-Gipfel
Was ist bloß mit Wladimir Putins Stimme los?
Die sogenannten BRICS-Staaten wollen auf ihrem in Südafrika stattfindenden Gipfel über eine Erweiterung des Staatenbundes beraten. Russland und China wollen mit der Erweiterung ein Gegengewicht zu dem G7-Bündnis der wichtigsten westlichen Industrieländer schaffen. Laut dem russischen Staatschef Wladimir Putin ist man am besten Weg, die Wünsche des größten Teils der Weltbevölkerung zu erfüllen. Der Kremlchef, der nicht nach Südafrika gereist war, meldete sich in einer Video-Ansprache zu Wort. Seine Stimme sorgte dabei für Irritationen.
Der Kremlchef übte wie schon zuvor heftige Kritik an den westlichen Staaten und ihrem Sanktionsregime gegen Moskau. Diese hätten unter anderem zu hohen Lebensmittelpreisen und dadurch zu einer steigenden Inflation geführt. In diesem Zusammenhang erklärte der russische Staatschef, dass das Getreideabkommen zwischen seinem Land und der Ukraine aufgrund „ignorierter Verpflichtungen gegenüber Russland“ auf Eis gelegt worden sei.
Moskau werde die Blockade ukrainischer Häfen erst dann wieder aufheben und zum Abkommen zurückkehren, wenn alle russischen Forderungen erfüllt seien, so Putin weiter. Mit Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine vor 18 Monaten hatte Russland auch eine Seeblockade gegenüber den Häfen des Nachbarlands verhängt. Da die Ukraine ein wichtiger Getreideexporteur ist, wuchs international die Sorge vor einer Lebensmittelkrise. Im Sommer 2022 beendete das unter Vermittlung der UNO und der Türkei geschlossene Getreideabkommen die Blockade. Mehrfach wurde das ursprünglich für vier Monate geschlossene Abkommen verlängert. Im Juli lehnte Russland allerdings eine weitere Verlängerung ab.
Putin bietet sich als Getreidelieferant an
Beim BRICS-Gipfel bot er an, ukrainische Getreidelieferungen auf dem Weltmarkt durch russische Transporte zu ersetzen, sowohl „auf kommerzieller Basis als auch durch unentgeltliche Hilfe an die bedürftigen Länder“. In einem ersten Schritt habe Russland beschlossen, sechs afrikanischen Ländern gratis zwischen 25.000 und 50.000 Tonnen Getreide zu liefern, sagte der 70-Jährige.
Stimme irritiert
Das Angebot hatte Putin bereits auf einem Russland-Afrika-Gipfel im Juli gemacht. Die inhaltlichen Punkte waren nicht wirklich etwas Neues. Allerdings sorgte die „neue“ Stimme Putins für überraschte Blicke.
Wie das unabhängige russisch-lettische Nachrichtenportal „Meduza“ am Dienstag berichtete, hörten die Teilnehmer des Gipfels eine viel tiefere russische Stimme als jene des Kremlchefs. Als Beweis postete die Website Aufnahmen akkreditierter russischer Journalisten aus Johannesburg (siehe Videos oben). Ob es sich um einen technischen Fehler bei der Übertragung aus Moskau gehandelt hat, ist nicht klar.
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