Nach Schicksalsschlag:

Aus dem Rollstuhl mit Vollgas auf die Rennpiste

Oberösterreich
23.08.2023 12:00

Vor fünf Jahren hätte der Mühlviertler Jakob Lorenz bei einem Verkehrsunfall beinahe sein Leben verloren. Doch der 23-Jährige kämpfte sich zurück und fährt seit dieser Saison in der Handicap-Motorrad-EM. Mit Erfolg, holte er doch den Vize-Titel. „Ich bin glücklicher als zuvor“, sagt Lorenz.

"Ich war noch keinen Kilometer auf der Rennstrecke. Daher war es zu früh, um sich zu verabschieden!“ 

Mit diesen Worten denkt Jakob Lorenz an seinen Schicksalstag vor fünf Jahren zurück. Hätte ihn am 20. Juli 2018 doch ein unverschuldeter Unfall mit dem Motorrad am Heimweg von der Arbeit beinahe das Leben gekostet. Lungenversagen. Nierenversagen. 26 Knochenbrüche! Eine elfstündige Notoperation als Folge. „Die Lungenwerte waren fatal, nur Maschinen hielten mich noch am Leben“, blickt der 23-Jährige zurück. Doch die Werte besserten sich.

Nur Maschinen hielten ihn am Leben

Nach fünf Tagen war er außer Lebensgefahr, von da an querschnittsgelähmt und an den Rollstuhl gebunden. „Noch im Krankenbett wusste ich, dass ich auf die Rennstrecke muss!“ Was folgte, waren aber zunächst eine neunmonatige Reha und 15 weitere Operationen. Eine Rückkehr aufs Bike extrem unrealistisch.

Lorenz fetzt mit rund 250 km/h auf der Piste. (Bild: Rok Media
+386 31 732 417)
Lorenz fetzt mit rund 250 km/h auf der Piste.

Über Kontakte nach Italien und Monaten an Umbauarbeiten am Motorrad war es im September 2021 soweit: die erste Fahrt am Rennbike! „Es war unglaublich, ich war aber auch etwas angespannt!“ 

Wie eine Fahrt funktioniert? Beim Start wird der Feldkirchner auf das Bike gehoben, die Füße per Magneten fixiert. „Ich kann mich auch nicht so in die Kurven legen oder die Knie rausgeben. Ich sitze eher drauf wie ein fauler Sack“, lacht der gelernte Werkstofftechniker.

Startnummer 207 erinnert immer an seinen Unfalltag. (Bild: zVg)
Startnummer 207 erinnert immer an seinen Unfalltag.

Sponsoren-Suche erweist sich als äußerst schwierig

Der 2022 viele Testfahrten bestritt, ehe es heuer zum Highlight kam: Start bei der Handicap-Motorrad-EM mit drei Stationen zu je zwei Rennen. „Die Saison hat schlecht begonnen. Die beiden Rennen in Spanien musste ich auslassen, weil ich nicht wusste, wie ich es finanzieren soll. Sich so eine Saison leisten zu können, stellt für mich weiterhin eine enorme Herausforderung dar, die alleine nicht zu bewältigen ist“, hadert Lorenz mit der Sponsorensuche und hofft auf zeitnahe Unterstützung.

Nach Siegen darf ein Foto mit den Boxen-Girls nicht fehlen. (Bild: zVg)
Nach Siegen darf ein Foto mit den Boxen-Girls nicht fehlen.

Nach dem Startverzicht in Spanien holte der 23-Jährige nämlich danach drei Siege und einen zweiten Platz auf seiner Yamaha und wurde Vize-Europameister! Jammern war für ihn aber nie eine Option: „Ich bin im neuen Leben glücklicher als vorher, mir wird dadurch viel ermöglicht!“

Wer Jakob Lorenz auf seinem Weg unterstützen möchte, kann sich hier bei ihm melden: 
Telefon: +43 681 81783101
E-Mail: jakoblorenz@gmx.at

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