Kleidung unsittlich?
Ultraorthodoxe Juden griffen erneut Frau in Israel an
"Ich dachte, dies ist das Ende, ich werde sterben", zitierte die Zeitung "Haaretz" das Opfer Natali Mashiah. Die junge Frau war in den von Ultraorthodoxen bewohnten Teil der Stadt gefahren, um Plakate der staatlichen Lotterie aufzuhängen.
"Es erinnerte mich an Lynchmorde"
"Ein Ultraorthodoxer beschimpfte mich als Schlampe", erzählte die 27-Jährige. Sie habe die Polizei alarmiert und sei zu ihrem Auto gerannt. Bevor sie wegfahren konnte, seien die Männer auf ihr Auto gesprungen und hätten damit begonnen, die Scheiben einzuschlagen.
"Der Blick in ihren Augen erinnerte mich an die Lynchmorde in Ramallah", sagte sie. In der Stadt im Westjordanland hatten im Jahr 2000 Palästinenser zwei israelische Soldaten umgebracht. "Ich bin Jüdin", habe sie ihre Angreifer angeschrien.
Doch die Angreifer ließen nicht nach, einer der Männer habe in den Wagen gegriffen und die Zündschlüssel abgezogen. Als auch noch eine Flüssigkeit ins Auto geschüttet wurde, sei sie aus dem Wagen geflüchtet und von einer Menschenmenge verfolgt die Straße hinuntergelaufen. Gerettet habe sie die Polizei, bei deren Eintreffen die Angreifer geflohen seien.
Menschenmenge beobachtete die Attacke
Während des Angriffs habe eine große Menschenmenge zugesehen, aber nicht geholfen. "Niemand hat etwas gesagt oder unternommen", wurde die junge Frau zitiert. Natali Mashiah wurde bei dem Überfall leicht am Kopf verletzt. Fünf Verdächtige wurden festgenommen, sagte ein Sprecher der Polizei.
Kleidung nicht sittsam genug?
Beit Shemesh war schon Ende des vergangenen Jahres in die Schlagzeilen geraten, nachdem das Fernsehen einen Bericht über ein Schulmädchen gezeigt hatte, das von einem ultraorthodoxen Mann bespuckt worden war, weil es seiner Meinung nach nicht sittsam gekleidet war. Auch bei dem jüngsten Angriff sollen die Männer sich durch die Kleidung der Frau provoziert gefühlt haben. Zudem habe sie angeblich ihr Hemd angehoben. Mashiah bestritt das.
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