Nicht „richtiges Maß“

Kickls Stasi-Vergleich für Sobotka „verstörend“

Kickl verglich die Interview-Location des ORF-Sommergesprächs mit einem Stasi-Verhörzimmer.

(Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)

Der Vergleich des fensterlosen Raums im Parlament mit einem „Stasi-Verhörzimmer“ sorgt weiterhin für Wirbel. Nun meldete sich Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) in der Debatte zu Wort - und zeigte sich empört. „Das ist nicht nur ein verstörender Vergleich, das ist auch ein Ausdruck dessen, dass man wirklich das Maß verloren hat“, so Sobotka.

Der FPÖ-Chef hatte im ORF „Sommergespräche“ die Chance genutzt und das Setting dieser zu kritisieren. Er meinte, dass es nicht für das beste Ambiente sorgt und den „herben Charme“ eines „Stasi-Verhörzimmers“ hat.

Renoviert in den 50er-Jahren
Sobotka zeigte sich am Mittwoch empört: Es handle sich dabei schließlich um ein Zimmer im österreichischen Parlament, welches wegen eines Bombenangriffs in den 50er-Jahren renoviert wurde. 

Für uns ist es gerade nach dieser sommerlichen Überhitzung notwendig, wieder das richtige Maß zu finden.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka

Die Aussagen Kickls entbehren jedem Geschichtsverständnis und sind zutiefst abzulehnen. „Für uns ist es gerade nach dieser sommerlichen Überhitzung notwendig, wieder das richtige Maß zu finden.“

„ÖVP-Sonnenkönig“
„Verstörend sind höchstens die skurrilen Aktionen des Nationalratspräsidenten“, konterte der FPÖ-Chef in einer Aussendung - in dieser wird Sobotka als „ÖVP-Sonnenkönig“ bezeichnet. FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker erinnerte etwa an „die Vereinnahmung des Parlamentes für ein Minderheitenprogramm der LGBTQ-Gemeinde“ oder den „Affentanz rund um den goldenen Flügel“. 

Die Wortwahl des Nationalratspräsidenten würde aber bald nicht mehr von Relevanz sein, „denn nach der nächsten Wahl wird die Sonne des Präsidenten untergegangen sein“.