Laut einer Studie benutzen 81 Prozent aller Drei- bis Sechsjährigen täglich das Internet, Tendenz steigend, berichtete Safer-Internet-Trainerin Marietheres van Veen am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Die gesundheitlichen Folgen einer zu langen Nutzungszeit sind beträchtlich: Kurzsichtigkeit, Haltungsschäden und Reizüberflutung drohen.
Der „mediale Druck“ ist durchaus vorhanden, sagt die Expertin. Wenn die Zeichentrickhelden etwas benutzen, wollen das die Kinder auch. Zusätzlich fehlt der Elterngeneration die digitale Bildung. Bücher werden als „antiquiert“ eingeschätzt, weshalb Kindern oft eher am Handy vorgelesen werde. Die Eltern bekommen die Kinder oft auch nicht mehr vom Handy weg, der Nachwuchs hingegen sieht auch die Eltern oft mit den Geräten interagieren.
Folgen von zu langer Bildschirmzeit
Nur eine gesundheitliche Folge der intensiven Nutzung ist dabei Kurzsichtigkeit - diese entsteht oft durch lange und zu nahes Lesen ohne Tageslicht. Vier Prozent aller Dreijährigen in Deutschland leiden darunter, bei den Zehnjährigen 9,8 und bei den 16-Jährigen bereits 27 Prozent, berichtete Markus Gschweidl, Innungsmeister der Optiker. Im Alter drohen auch weitere Krankheiten wie Makuladegeneration, Grauer Star oder Glaukom.
Kurzsichtigkeit ist nicht heilbar, kann aber unter anderem durch spezielle Kontaktlinsen und Brillengläser behandelt werden. Wichtig wäre auch, dass man sich viel im Freien bei hellem Tageslicht aufhält, sagt der Fachmann. Teilweise reagieren auch die Geräte selbst, etwa durch die Screen-Distance Funktion des iPads, der bei zu viel Nähe den Sperrbildschirm aktiviert wird.
20/20/20 Regel
Gschweindl und der Physiotherapeut Peter Weese empfahlen, die Dauer der Bildschirmzeit zu verringern, genügend Abstand zum Bildschirm zu halten, sich genügend im Freien bewegen, aktiv zu blinzeln und regelmäßig die Nah- durch Fernsicht zu unterbrechen. Nach der 20/20/20 Regel sollte man alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf ein Objekt in 20 Meter Entfernung blicken.
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