Der SK Rapid hat nach einem überraschenden Heimsieg gegen den italienischen Spitzenklub Fiorentina eine realistische Chance auf den Sprung in die Conference-League-Gruppenphase! Die Mannschaft von Trainer Zoran Barisic setzte sich am Donnerstag im Playoff-Hinspiel gegen den favorisierten Finalisten der Vorsaison verdient mit 1:0 (1:0) durch und verschaffte sich damit eine ausgezeichnete Ausgangsposition für das Rückspiel kommende Woche in der Toskana.
Angefeuert von 23.000 grün-weißen Fans - die „Viola“-Anhänger mussten nach Ausschreitungen im Rahmen des Conference-League-Finales gegen West Ham United (1:2) zu Hause bleiben - avancierte Marco Grüll mit einem verwandelten Foul-Elfmeter (35.) zum Europacup-Helden in Grün-Weiß. Im Entscheidungsspiel nächsten Donnerstag (20 Uhr) in Florenz geht es unter anderem um ein Gruppenphasen-Startgeld in Höhe von 2,94 Millionen Euro.
Elf Österreicher in der Rapid-Startelf
Barisic vertraute auf seine Startelf vom jüngsten 5:0-Liga-Sieg gegen Blau-Weiß Linz, einzig der durch einen Kreuzbandriss außer Gefecht gesetzte Nenad Cvetkovic wurde in der Innenverteidigung von Maximilian Hofmann ersetzt. Damit starteten elf Österreicher für Rapid. Fiorentina-Trainer Vincenzo Italiano musste indes auf seine Stars Sofyan Amrabat und Luka Jovic verzichten, beide traten die Reise nach Wien nicht an und sollen vor einem Wechsel stehen. Mit einem 4:1-Sieg zum Serie-A-Auftakt gegen Genoa kamen die Italiener trotzdem mit viel Selbstvertrauen und Kaderqualität nach Hütteldorf.
Barisic hatte von seiner Truppe eine mutige Vorstellung gegen den „Kapazunder“ verlangt, und diese bekam der Rapid-Coach auch zu sehen. Seine Truppe presste hoch an und machte vor allem dem fehleranfälligen Gäste-Goalie Pietro Terracciano das Leben schwer. Die Anfangsphase gestaltete sich ausgeglichen, erste Tor-Annäherungen von Fiorentina-Stürmer Mbala Nzola (8.) oder Grüll (11.) und Hofmann (19.) auf der Gegenseite führten nicht zum Erfolg.
Rapid lässt Fiorentina nicht zur Entfaltung kommen
Bei Temperaturen von um die 30 Grad hatten die Hausherren in der 21. Minute die größte Chance auf den Führungstreffer: Nach einer schön herausgespielten Kombination hatte Thorsten Schick am rechten Flügel viel Platz, die aussichtsreiche Überzahlsituation wurde aber durch einen zu scharfen Stanglpass des Außenverteidigers zunichte gemacht. Rapid-Tormann Niklas Hedl musste sich kurz darauf bei einem Nicolas-Gonzalez-Kopfball auszeichnen (24.).
Zehn Minuten später ging Hofmann bei einem Eckball zu Boden, nachdem Rolando Mandragora den Verteidiger heftig am Trikot gezerrt hatte. Der kroatische Schiedsrichter Igor Pajac zeigte auf den Punkt, Grüll blieb eiskalt und verwandelte unhaltbar links unten. Die Barisic-Elf vermochte durch flottes Kombinationsspiel zu gefallen, die Italiener erarbeiteten sich zunächst keine wirkliche Großchance.
Fiorentina nach der Pause druckvoller
Nach dem Seitenwechsel hatten die Florentiner zwar deutlich mehr Spielanteile, Hedl musste aber selten eingreifen. Während ein Grüll-Stanglpass keinen Abnehmer fand (61.), kam der Serie-A-Tabellenführer immer wieder halbgefährlich vor das Rapid-Tor, ohne Hedl in Verlegenheit zu bringen. Schiri Pajac pfiff zudem einen aussichtsreichen Rapid-Angriff wegen einer Verletzung eines Fiorentina-Profis verfrüht ab (75.).
In der Schlussphase verteidigte die Barisic-Truppe gegen drückende Violette die Führung mit aller Kraft. Kurz vor Ende zeichnete sich Hedl im 1-gegen-1 mit „Joker“ Lucas Beltran aus (90.) und hielt die Null.
Das Ergebnis:
SK Rapid Wien - ACF Fiorentina 1:0 (1:0)
Wien, Allianz Stadion, 23.000 Zuschauer, SR Pajac/CRO
Tor: 1:0 (35.) Grüll (Elfer)
Gelbe Karten: Hofmann, Schick bzw. Mandragora, Bonaventura
Rapid: Hedl - Schick, Querfeld, Hofmann, Auer (92. Moormann) - Sattlberger, Kerschbaum - Oswald (71. Kühn), Seidl (92. Greil), Grüll (81. Bajic) - Burgstaller
Fiorentina: Terracciano - Dodo, Milenkovic, Ranieri (81. Martinez), Biraghi - Arthur, Mandragora (81. Duncan) - Gonzalez, Bonaventura (70. Infantino), Brekalo (57. Sottil) - Nzola (80. Beltran)
Rückspiel am 31. August (20 Uhr) in Florenz - der Aufsteiger steht in der Gruppenphase
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