Salzburgs Wasserrettung stöhnt unter der Zunahme vermeidbarer Fehlalarme. Ein Fall am Uttendorfer Badesee zeigt, wie viele Personen ein einzelnes Ausrücken auf Stunden bindet.
Stolze 450 Einsatzkräfte in 22 Ortsstellen zählt die Salzburger Wasserrettung. Die Helfer haben im Laufe der Zeit hunderten Personen vor großen Unglücken bewahrt. Es ist laut eigenen Angaben noch nie vorgekommen, dass die ausschließlich ehrenamtlichen Damen und Herren bei Notfällen nicht für Bedürftige ins sprichwörtlich kalte Wasser gesprungen sind.
Die Einsatzfähigkeit der Wasserretter werde seit geraumer Zeit aber über die Maßen strapaziert. Schuld daran sind meist gut gemeinte Alarme aufgeschreckter Badegäste im Sommer, die etwas gesehen haben oder glauben, etwas gesehen zu haben. Ein Fehlalarm wie am Montag in Uttendorfs See bindet Kräfte auf Stunden. „Wir wurden alarmiert, weil eine Personen gesehen haben will, dass ein Stand-up-Paddler untergegangen ist. Dem war aber – zum Glück – nicht so“, schildert Markus Gewolf von der Wasserrettung.
Der Einsatz am Montag ab 11.30 Uhr hat jedenfalls 25 Einsatzkräfte bis 14 Uhr gebunden – darunter Leute vom Roten Kreuz, der Polizei, darunter ein Vertreter der Bezirkshauptmannschaft Zell sowie sechs Taucher. „Wenn wir alarmiert werden, sind wir natürlich bereit“, sagt Gewolf.
Bitte um Meldung bei verlorenen Gegenständen
„Aber die vermeidbaren Einsätze verursachen Kosten.“ Sie sind für die Helfer zudem nervenaufreibend und könnten im äußersten Notfall womöglich dafür sorgen, dass es zu Engpässen kommt. Gewolf: „Hauptursache für die zunehmenden Fehleinsätze sind auf den Seen oder in Bächen herumschwimmende, herrenlose Gegenstände. Aufblasbare Wassertiere, Stand-up-Paddels etwa. Viele Einsätze könnten verhindert werden, wenn die Besitzer bei 144 anrufen und ihren Verlust melden. Ansonsten melden sich Badegäste und lösen Großeinsätze aus.“
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