Engpass in Freistadt

Seit vier Jahren kein Kassen-Gynäkologe im Bezirk

Chronik
24.08.2023 09:00

Seit 2019 springt die Geburtshilfe-Ambulanz im Klinikum Freistadt mangels eines Kassenarztes im Bezirk für Frauen ein, die nicht zum Wahlarzt wollen. Jetzt wird auch dort das Personal knapp - genauso wie auf der Onkologie. Auf Unterstützung wie früher aus Steyr kann man im Mühlviertel nicht mehr hoffen.

„Ja, wir müssen schauen, dass es hier keine Lücken in der Versorgung gibt und gleichzeitig vorsichtig sein, dass wir die Ärztin nicht überlasten“, sagt Norbert Fritsch. Der Ärztliche Direktor des Klinikums Freistadt kämpft, wie andere Spitäler auch, mit dem Ärzte- und Fachkräftemangel.

Nur noch eine Ärztin auf der Onkologie
Die Onkologie, wo Diagnostik und Behandlung von Tumorerkrankungen erfolgen, wird in Freistadt sozusagen nur noch von einer Medizinerin geschupft. Hilfreich ist da grundsätzlich eine Kooperation des Freistädter Krankenhauses mit dem Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum in Steyr, das auf diesem Gebiet ein Schwerpunktspital ist. Bis vor vier Jahren pendelte sogar ein Onkologe aus Steyr einmal wöchentlich zur Aushilfe ins Mühlviertel.

Kein Hoffen auf Steyrer Hilfe
Die Zeiten, als die Steyrer woanders aushelfen konnten, sind aber längst vorbei: „Die brauchen jetzt selber jede Unterstützung“, sagt Fritsch mit Blick auf die von der „Krone“ zuletzt aufgezeigten Personalnöte in mehreren Abteilungen des Pyhrn-Eisenwurzen Klinikums.

Brisante Situation auch auf Freistädter Gynäkologie
Doch auch in Freistadt ist die Onkologie nicht die einzige Baustelle. „Auf der Gynäkologie herrscht eine angespannte Personalsituation“, räumt Fritsch ein. Das ist insofern doppelt relevant, als es im gesamten Bezirk keinen Frauenarzt mit Kassenvertrag mehr gibt und daher die gynäkologische Ambulanz im Klinikum Freistadt seit 2019 die entsprechenden Leistungen anbietet.

Zitat Icon

Auf der Gynäkologie herrscht eine angespannte Personalsituation. Wir mussten aber noch keine Betten sperren oder Patienten wegschicken.

Norbert Fritsch, Ärztlicher Direktor Klinikum Freistadt

„Ethisch verpflichtet, weiterzumachen“
Gerüchte, dass diese Dienste mit Ende August aufgrund von Personalmangel beendet werden müssen, zerstreut Fritsch aber: „Wir sind bis Februar 2024 mit Terminen voll und sind auch ethisch verpflichtet, das so lange weiterzumachen, bis wieder eine Kassenstelle besetzt ist.“

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