„Prigoschin tot“
Flugzeug von Wagner-Chef ging in Feuerball auf
Ein Flugzeugabsturz zwischen Moskau und St. Petersburg soll zehn Menschenleben gefordert haben. Wie ein der Söldnergruppe Wagner nahe stehender Telegram-Kanal vermeldete, wurde bei dem Zwischenfall in der Luft auch der bei Wladimir Putin in Ungnade gefallene Chef der Söldnergruppe, Jewgeni Prigoschin, getötet. Die russische Luftfahrtbehörde ging mit der gleichen Meldung an die Öffentlichkeit. Es wird davon ausgegangen, dass Prigoschins Jet entweder durch eine Rakete abgeschossen wurde oder es an Bord zu einer Explosion kam.
Bereits zuvor war in mehreren Medienberichten zu lesen, dass Prigoschin auf der Passagierliste gestanden habe. Es soll sich um einen Privatjet von dem brasilianischen Hersteller Embraer des Typs Legacy 600 gehandelt haben, wie der Telegram-Kanal „112“ berichtete. Die Registriernummer sei RA-02795 - es könnte eine Maschine Prigoschins gewesen sein. Laut einem weiteren Telegram-Kanal sollen Augenzeugen vor dem Absturz zwei Explosionen gehört haben.
Sieben Passagiere und drei Besatzungsmitglieder tot
Der Absturz habe sich in der Region Twer, nördlich der russischen Hauptstadt, ereignet. Unter den Toten soll sich laut Medienberichten auch die rechte Hand des Wagner-Chefs, Dmitri Utkin, befinden.
Acht Leichen konnten laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA, die sich auf Angaben des Rettungsdienstes beruft, bereits gefunden werden.
Ziemlich bald nach den Erstmeldungen hatten Spekulationen über den Tod des Söldnerchefs zu zirkulieren begonnen. Diesen schloss sich auch die russische Journalistin und angebliche Patentochter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Xenia Sobtschak, an - ihre Informanten hätten ihr dies bestätigt. Die Lage bleibt allerdings lange unübersichtlich.
Marsch auf Moskau
Prigoschin (62) hatte auf den Tag genau vor zwei Monaten mit seiner Privatarmee Wagner gegen die russische Führung gemeutert, wobei die Hintergründe dieser Ereignisse bis heute unklar sind. Bei dem Vormarsch auf Moskau forderten die Meuterer die Ablösung von Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Sergej Gerassimow. Prigoschin griff aber auch Präsident Wladimir Putin selbst an. Der Kremlchef nannte Prigoschin einen Verräter. Die Meuterei endete damit, dass der Wagner-Chef und Tausende seiner Bewaffneten nach Belarus gehen konnten.
Die von ihm aufgebaute Söldnertruppe hatte für Russland erst inoffizielle Spezialaufträge in Syrien, später auch in mehreren Staaten Afrikas erfüllt. Im Angriffskrieg auf die Ukraine warb Prigoschin Häftlinge aus russischen Gefängnissen an. Die Truppe erlitt schwere Verluste in den Kämpfen um die ostukrainische Stadt Bachmut. Prigoschin warf der regulären Militärführung Unfähigkeit und Korruption vor.
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