Unabhängigkeitstag

Ukraine feiert mit Parade der Panzerwracks

Ausland
24.08.2023 11:40

In diesem Jahr feiert die Ukraine ihren Unabhängigkeitstag am Donnerstag mit einer ganz besonderen Parade: Auf dem Chreschtschatyk-Boulevard, der zentralen Straße in Kiew, sind die Wracks russischer Panzer aufgereiht. Sie veranschaulichen Moskaus Verluste - können aber nicht über die Schwierigkeiten der ukrainischen Gegenoffensive hinwegtäuschen.

Passanten spazieren zwischen den verrosteten Panzern, mit denen Moskau im Februar 2022 vergeblich versuchte, die ukrainische Hauptstadt einzunehmen. Die Kriegstrophäen wurden im Vorfeld des 24. August ausgestellt - dem Tag, an dem die Ukraine 1991 ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion erklärte.

(Bild: AFP or licensors)

Der Anblick der russischen Panzer mache sie wütend, sagt Anna, die ihren Nachnamen nicht nennen möchte. Aber die 35-Jährige hat auch nach eineinhalb Jahren Krieg die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die Ukraine die russischen Angreifer letztendlich vertreiben werde. „Klar, dass das nicht so schnell geht“, sagt Anna und kritisiert die Vorstellung des Westens von einem schnellen Sieg. „Vielleicht denken dort manche, dass das hier eine Realityshow ist.“

„Blitzerfolg“ der Gegenoffensive galt als unrealistisch
Ukrainische Politiker betonen, dass von Anfang an klar gewesen sei, dass der Kampf lang und schwierig werden würde. Und dass die Erwartungen eines „Blitzerfolges“ der Gegenoffensive unrealistisch waren. Die ukrainische Armee werde alle besetzten Gebiete zurückerobern, sagte Außenminister Dmytro Kuleba in der vergangenen Woche der Nachrichtenagentur AFP. „Es ist uns egal, wie lange das dauert.“

Nachdem der Westen die Ukraine über Monate mit Waffen beliefert hatte, startete Kiew im Juni seine Gegenoffensive. Die Fortschritte sind allerdings bescheiden. Die ukrainischen Truppen eroberten lediglich einige Dörfer im Süden zurück. Sie stoßen auf russische Verteidigungslinien aus kilometerlangen Gräben und Minenfeldern.

Washington beunruhigt
Die Regierung in Washington sei zunehmend beunruhigt über den schleppenden Fortgang der Rückeroberung und die Strategie der Ukraine, berichten US-Medien. Das wirft die Frage auf, wie lange Kiews treuester Verbündeter seine Unterstützung aufrecht halten wird. Neue Schätzungen der US-Geheimdienste zeigen zudem, dass mit rund 70.000 getöteten Soldaten die Verluste auf Seite der Ukraine enorm sind. Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte den ukrainischen Gegenangriff bereits für gescheitert.

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