Die Wiener Arbeiterkammer verzeichnet immer mehr Beschwerden von Versicherten. Seit der Zentralisierung gab es alleine in Wien einen sprunghaften Anstieg der Interventionen.
Erhebliche Vorteile sollte die Fusion der Landeskassen zur Österreichischen Gebietskrankenkassa den Versicherten bringen. Doch bereits jetzt zeigt sich, das Gegenteil ist der Fall - zumindest laut Wiener Arbeiterkammer.
Verweigerung des Krankengeldes
Waren in den Jahren 2018/19 in Wien lediglich rund 70 Interventionen vonseiten der Arbeiterkammer pro Jahr nötig, sind es in diesem Halbjahr bereits 126 (siehe Grafik). Die häufigsten Gründe sind kurzfristige Abschreibungen vom Krankenstand, falsche Berechnungen von Rehabilitationsgeld, fehlerhafte Auszahlungen oder Verweigerung des Krankengeldes. Ein Bespiel hierfür ist etwa der Fall von Georg W., dessen Rehageld falsch berechnet wurde. Erst nach sieben Monaten und zahlreichen Telefonaten der AK erhielt W. endlich einen Bescheid und fast 10.000 Euro nachbezahlt.
Die AK fordert, dass die ÖGK mit ausreichend Personal bestückt wird - vor allem Kontrollärzten, die statt Fachärzten lange Krankenstände kontrollieren.
„Billige Stimmungsmache“
Der Wirtschaftsbund kritisiert, die AK würde mit dieser Bilanz die ÖGK in ein falsches Licht rücken und „billige Stimmungsmache“ betreiben.
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