Der Wildblumenrasen hat sich durchgesetzt. Mieter dürfen sich über sattes Grün und angenehmere Temperaturen freuen.
Ausgedorrte, braune Wiesen geben nicht nur ein hässliches Bild ab, sie tragen auch zur Hitzebildung bei. Helmut Chrobak hat das erkannt und 2020 das Projekt Wildblumenrasen gestartet.
Der erste Versuch fand in der Kongresssiedlung in Hietzing statt. Statt den Rasen auf drei Zentimeter zu stutzen, ließ man ihn wachsen. Die höheren Grasblätter haben eine bodenbeschattende Wirkung und speichern mehr Feuchtigkeit. Damit konnte die Bodentemperatur von vormals 63 (!) auf 26 Grad reduziert werden. „Das natürlich vorhandene Mikroklima des Wildblumenrasens kühlt in sommerheißen Nächten den Gemeindebau“, sagt der Wiesendoktor. Neben weniger Mäharbeiten hat die Wiese noch einen Vorteil: Sie muss nicht bewässert werden.
Wiener Wohnen übernimmt Konzept
Nach diesen augenscheinlichen Erfolgen setzte sich Chrobak dafür ein, das Konzept auf möglichst viele Grünanlagen der Stadt auszuweiten. Es war ein mühsamer Weg, am Ende hat es sich gelohnt. So ist Wiener Wohnen mit Jahresbeginn 2023 dazu übergegangen, die Rasenschnitthöhen in allen Wiener Gemeindebauten auf 7 bis 10 Zentimeter anzuheben, um der „klimabedingten Verdorrungsgefahr des Gebrauchsrasens“ zu begegnen. Neben dem klimatisch wertvollen Beitrag hat die Wiese mit den Schmetterlingen und Bienen auch einen Wohlfühleffekt.
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