Selbst Experte rätselt

Warum waren Prigoschin & Co. im selben Flugzeug?

Ausland
24.08.2023 14:47

Meldungen über den Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin dominieren die Medienberichte. Russland-Experte Gerhard Mangott hält sie für wahr: „Die Wagner-Gruppe selber hat eine Meldung dazu auf Telegram gepostet. Das hätte sie nicht getan, wenn sie nicht Informationen hätten, die den Tod belegen.“ Fraglich ist aber, warum alle hochrangigen Köpfe der Wagner-Gruppe in ein und demselben Flugzeug gesessen sind ...

Der Politikwissenschaftler ist überzeugt: „Es war ein Auftragsmord der politischen Führung.“ Dass neben dem Söldner-Chef Prigoschin auch andere führende Köpfe im gleichen Flieger gesessen sind, erscheint regelrecht lebensmüde.

Gemeinsam in einem Flieger: „Befremdlich und fahrlässig“ 
Mangott dazu: „Dass Prigoschins Sicherheitschef Waleri Tschkalow an Bord war, ist noch nachvollziehbar. Aber dass Dmitri Utkin, der Gründer der Gruppe Wagner und Offizier des Militärgeheimdienstes, auch in diesem Flugzeug war, ist befremdlich. Vor allem, weil eine zweite Maschine von Prigoschin parallel dazu am Weg nach Petersburg war.“ Man habe hier „fahrlässig“ gehandelt und sich „in falscher Sicherheit gewogen“.

„Ausdruck der brutalen, rücksichtslosen Führung Putins“
Putin selbst hat bereits nach dem Söldner-Aufmarsch vor zwei Monaten davon gesprochen, dass Verräter bestraft werden müssten. „Der Tod von Prigoschin war nur eine Frage der Zeit“, sagt Mangott. Für Putin allerdings strategisch wichtig: „Putin kann es sich nicht leisten, schwach dazustehen.“

(Bild: Flightradar/Embraer, Krone KREATIV)

Die „Liquidierung“ von Prigoschin sei eine Machtdemonstration: „Er zeigt, dass er in der Lage ist, jeden, der sich gegen ihn stellt, zu liquidieren“, so der Politikwissenschaftler. „Es ist ein Ausdruck der brutalen, rücksichtslosen Führung Putins.“

Was passiert, wenn Wagner-Gruppe in Afrika zerfällt?
Aber es gibt auch Risiken für Putin: „nämlich, dass die Gruppe Wagner, die in Afrika die Schmutzarbeit für die russische Regierung durchgeführt hat, jetzt zerfällt und Russland damit ein Einflussinstrument in vielen afrikanischen Staaten verliert“. Auf den Ukraine-Krieg wird der Tod von Prigoschin jedenfalls keine direkten Auswirkungen haben, so Mangott.

Politikwissenschaftler und Russland-Experte Gerhard Mangott im Talk mit krone.tv (Bild: krone.tv)
Politikwissenschaftler und Russland-Experte Gerhard Mangott im Talk mit krone.tv

Die ausführliche Analyse des Russland-Experten sehen Sie im Video oben.

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