Versuch im Kraftwerk

Wien macht Schritt in die Wasserstoff-Zukunft

Wien
25.08.2023 11:00

In einem einzigartigen Versuch werden im Kraftwerk Wien-Donaustadt nun Gasturbinen auch mit Wasserstoff angetrieben. Ein fehlender Puzzlestein der Energiezukunft könnte damit gefunden sein.

Viele Hoffnungen setzt die Welt auf Wasserstoff als klimaschonenenden Energieträger. Dementsprechend viel wird daran derzeit geforscht. In Wien findet nun der erste Versuch mit Wasserstoff in einem „echten“ Gaskraftwerk statt, und das mit Erfolg: In den vergangenen Tagen liefen die Turbinen in der Donaustadt nicht nur mit Erdgas, sondern auch mit Gas-Wasserstoff-Gemisch.

Investitionen in die Zukunft
15 Prozent Wasserstoff enthielt das Gemisch. Allein das würde pro Jahr 33.000 Tonnen CO2 einsparen. Außerdem läuft der Versuch weiter: Am Ende sollen 30 Prozent erreicht werden. Die Bedeutung des Versuchs wurde schon bei der Präsentation offensichtlich: Auch internationale Vertreter der Energiewirtschaft waren anwesend.

Bernd Vogl (Klimafonds), Robert Koubek (Verbund Thermal Power), Andreas Feicht (RheinEnergie), Karl Gruber (Wien Energie) und Aleš Prešern (Siemens Energy Austria) (Bild: Tomschi Peter)
Bernd Vogl (Klimafonds), Robert Koubek (Verbund Thermal Power), Andreas Feicht (RheinEnergie), Karl Gruber (Wien Energie) und Aleš Prešern (Siemens Energy Austria)

Vorreiter für 359 andere Kraftwerke
Zehn Millionen Euro wurden investiert, um etwa die Turbine für die Verbrennung mit Wasserstoff umzurüsten und die nötigen Sicherheits- und Kontrolleinrichtungen zu schaffen. Der Versuch ist ein vom Klimafonds gefördertes Projekt von Wien Energie, Siemens Energy Austria, dem Verbund, aber auch der RheinEnergie aus Köln, die durch den Versuch nun weiß, dass sich ein Umbau auch bei ihren Kraftwerken lohnen würde. Die Bedeutung des Versuchs geht jedoch weit darüber hinaus: Die in Wien verwendete Gasturbine ist in 115 europäischen Kraftwerken im Einsatz, weltweit sind es sogar 360.

Gaskraftwerke neu gedacht
Die Turbinen ab jetzt mit dem Gas-Wasserstoff-Gemisch zu betreiben, ist nicht Ziel des Versuchs. Das wäre allein wegen der derzeitigen Kosten für Wasserstoff unrealistisch. Laut Prognosen könnten die Preise in schon 15 Jahren ganz anders aussehen. Dann, so die Vision, könnte die Welt von nachhaltiger Energie versorgt werden - und für Versorgungsspitzen Gaskraftwerke mit Techniken nutzen, die in Wien ihren Anfang genommen haben.

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