Admiras Sportdirektor Peter Stöger, der ihn 2020 von Augsburg zur Austria geholt hatte, hält große Stücke auf ihn; für Chefcoach Thomas Pratl ist er der Spieler, der den oft zitierten Unterschied ausmachen könnte – nur konnte Georg Teigl noch nicht zeigen, was in ihm steckt. Aus dem Urlaub war der Flügel mit einer Schulterverletzung zurückgekehrt, dann zwickte die Hüfte. Erst im Zweitliga-Derby am Freitag gegen Amstetten wird der 32-Jährige erstmals zum Kader der Südstädter zählen. „Schauen wir mal, für wieviele Minuten es reicht“, zwinkert jener Mann, der 131 Bundesligaspiele für Salzburg und die Austria absolvierte, 27 Mal in der deutschen Bundesliga auflief.
Dass Teigl die Karriere im Sommer nicht an den Nagel hing, war der Überzeugungsarbeit von Stöger zu verdanken. Das Aus am Verteilerkreis hatte vorerst tiefe Spuren hinterlassen. „Die Einsatzminuten wurden immer weniger, ich war dabei, aber nur am Rande – das hat mich belastet.“ Schließlich wurde der Vertrag nicht verlängert. „Man wird früh als alt abgestempelt, siehe Jantscher bei Sturm. Die Jungen werden forciert, das ist eben das neue Geschäftsmodell.“ Dass er bei Sprinttests im Frühjahr mit 36,7 km/h den zweitbesten Wert erzielte, machte ihn für die Austria-Bosse nicht jünger.
Teigl wollte nicht mehr ins Ausland, zumal er sich mit seiner Frau, einer bekannten Influencerin, eine Agentur aufgebaut hatte. „Mit dem Profi-Fußball hatte ich abgeschlossen.“ Bis zum Anruf von Stöger, der kurz davor in der Südstadt präsentiert worden war. „Ich dachte mir, wenn sich ein besonderer, authentischer Typ wie er von einem Projekt wie jenem der Admira überzeugen lässt, kann das nichts Schlechtes sein“, erklärt Teigl seinen Sinneswandel.
„Sollten strenger zu sich selbst sein“
Noch fällt es ihm schwer, sein neues Team einzuschätzen. „Ich bin dabei, einige Dinge zu beobachten.“ Der Vergleich mit seinen bisherigen, doch nahmhaften Stationen? „Einige Spieler sollten hier strenger zu sich selber sein.“ Worte eines ehrgeizigen Vorzeigeprofis. Ab heute will er auf dem Rasen Taten sprechen lassen . . .
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