Personalmangel, hohe Kosten für Instandhaltung, teure Sanierung: Berghütten sind für Betreiber und Wirtsleute schwer zu erhalten. Die beliebte Werfener Hütte über Werfenweng ist seit diesem Sommer geschlossen. Ob sie jemals wieder aufsperren wird, das steht in den Sternen.
Herausfordernd sind die Touren im Tennengebirge fast alle. Am Plateau des Gebirgsstocks trifft man auch deshalb nur selten wen. Nur zur Werfener Hütte (1996 m) pilgerten die Leute. Seit diesem Sommer ist sie aber wegen Gefahr in Verzug geschlossen. Zu teuer und schwierig sei die Sanierung der Schutzhütte aus dem Jahr 1890. Ein Zwist über die Kosten sei zudem zwischen Betreiberverein ÖTK, Grundbesitzern und Gemeinde entbrannt. Eine Lösung? Die scheint vorerst unmöglich zu sein.
Der Gast ist selbst Koch und Kellner
Schwierig sind die Zeiten auch für die Hüttenwirte geworden - gerade im Tennengebirge. Es gibt nur mehr eine einzige Hütte, auf der für Wanderer gekocht und serviert wird. Von den insgesamt acht Schutzhütten ist die Heinrich-Hackel-Hütte als letzte geblieben. Mit Jahresbeginn haben mit Benedikt Vilanek und Anton Bauer sogar zwei neue Wirtsleute übernommen. Sie wollen die kleine Hütte auf 1526 Metern Seehöhe weiter am Leben erhalten.
Auf der Laufener Hütte bei Abtenau gibt es keinen Wirt im engeren Sinn mehr. Dort kochen Freiwillige, meist gibt es aber nur Suppe und Getränke. Wer übernachten will, der muss sich vorher anmelden. Essen und Trinken sollten Bergsportler also selbst auf 1726 Meter hinauf mitnehmen.
Happisch-Haus: Plus an Einnahmen ist zu wenig
Hoch über dem Tennengau schaut das Leopold-Happisch-Haus vom Tennengebirge in den Norden. Das Haus war die letzte Schutzhütte, die den Wirt für immer verlor. Nach einem großen Umbau können die Gäste selbst Koch und Kellner sein. Ein Grundstock an Lebensmitteln und Getränken ist am schwer zu erreichenden Pitschenberg immer vorhanden. Bezahlt wird nach dem Vertrauensgrundsatz.
Für die Eigentümer, die Salzburger Naturfreunde, war die Umstellung nach der Generalsanierung die einzige Option. Die Kosten für Transport und Logistik aber sind nach wie vor massiv. Alles muss auf den Berg hinauf getragen oder geflogen werden. „Wir haben zwar jetzt mehr Einnahmen, es geht sich aber trotzdem finanziell nicht aus“, sagt Sophia Burtscher, Vorsitzende des Vereins.
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